Muslime engagieren sich zunehmend im Umweltschutz

Muslime engagieren sich zunehmend im Umweltschutz
Unter Muslimen in Europa und Nordamerika entwickelt sich laut der Islamwissenschaftlerin Monika Zbidi seit einigen Jahren ein religiös begründetes Umweltbewusstsein.

"Die islamische Umweltbewegung befindet sich noch an ihrem Anfang", sagte die Erlanger Forscherin beim Deutschen Orientalistentag am Donnerstagabend in Münster. Noch sei dies eine Nischenbewegung, aber im Internet und in sozialen Netzwerken werde massiv dafür geworben. "Ein guter Muslim ist ein Öko-Muslim", zitierte Zbidi aus einer Kampagne im Internet.

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Beim sogenannten Öko-Islam verbinden Muslime ein westlich geprägtes Ökologieverständnis mit der eigenen Religion, wie die Wissenschaftlerin erläuterte. Dabei gehe es unter anderem um einen sparsamen Umgang mit Ressourcen, Tierschutz, Recycling oder das Vermeiden von Umweltverschmutzung. Als theologische Begründung diene die islamische Ansicht, dass der Mensch Gottes Statthalter auf Erden sei. Die Erde sei den Menschen nur anvertraut.

Inzwischen gebe es Konzepte für ökologische Moscheen oder für einen sparsamen Umgang mit Wasser bei der Reinigung vor dem Gebet, berichtete Zbidi. Außerdem werde für ökologisch nachhaltige Pilgerfahrten geworben, bei denen die geflogenen Kilometer durch Klimaschutz-Maßnahmen kompensiert werden sollen.