Kritiker des EKD-Familienpapiers richten Protest an EKD-Synode

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Kritiker des EKD-Familienpapiers richten Protest an EKD-Synode
Der Protest gegen das EKD-Familienpapier geht weiter: Die bundesweite Initiative um den badischen Pfarrer Hans-Gerd Krabbe hat vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erneut die Rücknahme der im Juni vorgelegten Orientierungshilfe gefordert.

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Die im November in Düsseldorf tagende Synode der EKD solle beschließen, eine entsprechende Bitte an den Rat zu richten, heißt es in einer am Montag im baden-württembergischen Achern veröffentlichten Erklärung. Die jetzt an die EKD-Synode gerichtete Eingabe werde von 152 Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getragen, hieß es weiter.

In der im Juni vorgestellten 160-seitigen Orientierungshilfe mit dem Titel "Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken" fordert der Rat der EKD, alle Familienformen zu stärken und schließt dabei auch Patchworkfamilien und homosexuelle Partnerschaften ein. Protestanten wie auch Katholiken kritisieren den Text, weil er in ihren Augen die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau entwertet und die Ökumene schwer belastet.

Orientierungshilfe "umgehend zurückziehen"

Die Unterzeichner werfen den Autoren des EKD-Familienpapiers vor, den Familienbegriff aufzulösen "und bis ins Beliebige hinein" aufzuweichen. Daher solle die Synode den Rat bitten, die Orientierungshilfe "umgehend zurückzuziehen". Zudem solle die Synode den Rat bitten, "eine neue Kommission, zu der ausgewiesene Theologie-Professoren gehören, einzusetzen mit dem Auftrag, mittelfristig eine theologische (nicht: soziologische) 'Orientierungshilfe: Familie' vorzulegen, die die Synode der EKD zu gegebener Zeit beschließt".

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Diese neue Orientierungshilfe solle die Kontinuität zur biblisch-reformatorischen Theologie wahren, der "Gender-Ideologie" wehren sowie das unaufgebbare Leitbild von Ehe und Familie würdigen, heißt es in der Erklärung weiter. Krabbe zufolge wird die Aktion unter anderem von Ärzten, Ingenieuren, Juristen, Pädagogen, Pfarrern, Theologieprofessoren und Altbischöfen unterstützt. Während die erste Aktion am 15. September beendet wurde, solle eine zweite Unterschriftenaktion bis Ende Oktober weiterlaufen.