Kenianische Pastoren warnen vor Geldmacherei durch Kirchengründer

Foto: morgenroethe/photocase, Grafitti: Banksy
Kenianische Pastoren warnen vor Geldmacherei durch Kirchengründer
In Kenia hat eine Gruppe von evangelikalen Pastoren die Regierung aufgefordert, Kirchengründer in Zukunft zu überprüfen. Auch ausländische Missionare, die im Rahmen von großen Evangelisationen nach Kenia kommen, sollen nach dem Willen des "Kenianischen Nationalkongresses evangelikaler Kirchen" kontrolliert werden, wie die Tageszeitung "Daily Nation" am Mittwoch meldete.

Die freikirchlichen Kirchenführer reagierten mit ihrem Appell auf den Fernsehspot eines evangelikalen Pastors, der von seinen Anhängern Geld verlangte, damit er für sie bete. Für eine Zahlung von knapp drei Euro stellte er Wunderheilungen in Aussicht.

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In Kenia und anderen afrikanischen Ländern gibt es eine unübersichtliche Anzahl unterschiedlichster Glaubensgemeinschaften. In der Regeln verlangen sie in Anlehnung an die Bibel von ihren Anhängern mindestens zehn Prozent von deren Einkommen. Oft wird um weitere Spenden gebeten.

In Kenia und anderen Ländern veranstalten US-amerikanische und europäische Missionare oder Glaubensgemeinschaften regelmäßig Großevents mit oft mehreren Tausend Besuchern. Unter ihnen ist seit Jahren auch der deutsche Missionar Reinhard Bonnke, dessen Missionswerk für Afrika, "Christus für alle Nationen", seinen Sitz in Frankfurt am Main hat. Bonnke organisierte in Kenia zuletzt im Juni eine fünftägige Groß-Evangelisation, an der nach seinen Angaben an einzelnen Tagen bis zu 220.000 Menschen teilnahmen.