Mindestens zehn Tote bei Anschlag auf Christen in Nigeria

Mindestens zehn Tote bei Anschlag auf Christen in Nigeria
Bei einer Serie von Anschlägen auf ein christliches Wohnviertel in der nigerianischen Stadt Kano sind mindestens zehn Menschen getötet worden.

Die Sprengsätze detonierten am späten Montagabend in der überwiegend muslimischen Stadt im Norden des westafrikanischen Landes, wie der britische Sender BBC am Dienstag unter Berufung auf die Polizei meldete. Bei dem Anschlag im Viertel Sabon Gari seien auch mehrere Menschen verletzt worden.

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Kano war in der Vergangenheit schon mehrfach Ziel von Angriffen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram. Zuletzt wurde die verbotene Organisation im März für einen Anschlag auf eine Bushaltestelle in der Stadt verantwortlich gemacht, bei dem mehr als 20 Menschen getötet wurden.

Terroristen wollen islamischen Staat im Norden des Landes

Boko Haram, deren Name übersetzt "Westliche Bildung ist Sünde" bedeutet, verübt seit 2009 Anschläge und Morde in Nigeria, unter anderem gegen Kirchen und Schulen. Mehr als 2.000 Menschen wurden getötet. Die Gruppe kämpft für die Einführung des islamischen Rechts im Norden Nigerias. Sie gilt als größte Gefährdung für die Einheit des mit 170 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Landes Afrikas. Die Organisation steht nach eigenen Angaben in engem Kontakt mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida. Rund die Hälfte der Nigerianer sind Muslime, etwa 40 Prozent bekennen sich zum Christentum.