Schröder startet Initiative gegen sexuellen Missbrauch an Kindern

Schröder startet Initiative gegen sexuellen Missbrauch an Kindern
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat eine Initiative zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Kindern gestartet. "Verletzungen, die Kinder durch sexuellen Missbrauch erfahren, können nie wieder rückgängig gemacht werden", sagte Schröder am Mittwoch in Berlin.

Die Ministerin wies auf die Polizeiliche Kriminalstatistik von 2011 hin, die mehr als 12.400 angezeigte Fälle sexuellen Missbrauchs aufwies. 2010 waren es knapp 11.900. Dabei sei von einer enorm hohen Dunkelziffer auszugehen, betonte die CDU-Ministerin.

Mit einem Theaterstück und Beratungsangeboten sollen Kinder zwischen acht und zwölf Jahren aufgeklärt und ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden, erläuterte Schröder. Zugleich sollen Eltern und Fachkräfte besser informiert und geschult werden. Die Initiative startet zunächst in Schleswig-Holstein und Sachsen, die Kosten betragen rund vier Millionen Euro.

Online-Portal und "Nummer gegen Kummer" geplant

Für Konzeption und Umsetzung der Initiative ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) verantwortlich. Im Mittelpunkt steht das Theaterstück "Sag mal..." der "Kompanie Kopfstand", das Kinder aktiv einbezieht und mit den Themen Kinderrechte, körperliche Selbstbestimmung und sexueller Missbrauch vertraut machen soll.

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Geplant ist daneben ein bundesweites Online-Portal für Kinder. Beim Kindersorgentelefon "Nummer gegen Kummer" werden Berater auf das Thema vorbereitet und qualifiziert. Für Kinder, Eltern und Fachkräfte sollen spezielle Informationsmaterialien erarbeitet werden. Nach Angaben von BzgA-Direktorin Elisabeth Pott wolle man Einrichtungen wie Schulen oder Jugendhäusern helfen, Schutzkonzepte für Kinder zu entwickeln.

Die Initiative ist Teil eines Aktionsplans der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. Er baut auf Erkenntnissen des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch" und Empfehlungen der früheren unabhängigen Beauftragen zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Christine Bergmann, auf.