Westfälische Kirche will trotz Mehreinnahmen weiter sparen

Westfälische Kirche will trotz Mehreinnahmen weiter sparen
Die Evangelische Kirche von Westfalen bleibt trotz unerwarteter Kirchensteuer-Mehreinnahmen auf Sparkurs. Die Finanzkraft der Kirchen werde weiter sinken, daran habe sich alle Planung auszurichten, sagte Finanzdezernent Klaus Winterhoff am Dienstag vor der westfälischen Landessynode in Bielefeld.

Die westfälische Kirche erwartet für dieses Jahr statt der prognostizierten 420 Millionen Euro nun 450 Millionen Euro an Kirchensteuern, ein Plus von knapp zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ursache ist die gute Konjunktur.

Die Mehreinnahmen sollen zur Hälfte in die Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte fließen, allein dafür werden 22 Prozent des Kirchensteueraufkommens ausgegeben. Der Rest geht überwiegend an die Gemeinden. Für 2013 legt die westfälische Kirche ein Kirchensteuer-Aufkommen von 430 Millionen Euro zugrunde.

Im Gesamthaushalt schlägt die Pfarrbesoldung als größter Ausgabeposten mit 231 Millionen Euro zu Buche. Sie sei der problematischste Teil des Haushalts und wird es "auf lange Zeit bleiben", sagte Finanzexperte Winterhoff, der auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört.

Rund die Hälfte des Netto-Kirchensteueraufkommens muss nach seinen Worten inzwischen für die Besoldung und Versorgung der Theologen aufgebracht werden. "Wir haben hier mit Zins und Zinseszins nachzuzahlen, was wir der Versorgungskasse insbesondere in den Jahren zwischen 1980 und 2000 vorenthalten haben", beklagte er. Die positive Einnahmeentwicklung gebe der Kirche immerhin die Zeit, "das Notwendige zu tun und Vorsorge für anstehende Herausforderungen zu treffen".