Experten warnen vor Schmalspurausbildung für Erzieher

Experten warnen vor Schmalspurausbildung für Erzieher
Mit Blick auf die von der Bundesagentur für Arbeit geplante Umschulung von 5.000 Langzeitarbeitslosen zu Erziehern haben Experten vor Risiken gewarnt.

Die Direktorin des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung, Renate Zimmer, kritisierte den Vorstoß als "schweren Angriff" auf die Professionalität der Erzieher. "Es wäre falsch, Arbeitslose im Schnellverfahren umzuschulen, denn Erzieherinnen sind mehr als reine "Aufpasser", sie haben sehr anspruchsvolle pädagogische Aufgaben", sagte die Wissenschaftlerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe). Sie forderte, die Kapazitäten für eine fundierte Ausbildung auszubauen und den Beruf besser zu bezahlen.


Die Gewerkschaft ver.di und der Sozialverband Deutschland (SoVD) begrüßten den Vorstoß zwar grundsätzlich, warnten aber zugleich vor Schnellschüssen. Ver.di-Bundesvorstand Elke Hannack sagte der Zeitung: "Die Kinder haben ein Recht auf Bildung durch gut ausgebildetes und qualifiziertes Personal. Eine Schmalspurausbildung ist für uns nicht akzeptabel."

SoVD-Präsident Adolf Bauer verlangt bessere Voraussetzungen. "Vorbereitende Alibiqualifikationen, wie zum Beispiel ein Praktikum, reichen keinesfalls aus." Für die Arbeit mit Kindern würden sehr gut ausgebildete Fachkräfte benötigt. "Deshalb kommt es jetzt darauf an, dass aus der Aktion kein Schnellschuss wird", unterstrich Bauer.