Politiker kritisiert "linke Position" der Kirchen

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Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp/Jens Büttner
Wenn die EKD eine Petition für ein Tempolimit verabschiede, dann sei das leider nahe an den grünen Positionen, kritisiert Steffen Bilger, erster parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag.
Christliche Botschaft achten
Politiker kritisiert "linke Position" der Kirchen
Der Streit um die Einmischung der Kirchen in die Politik geht in die zweite Runde: CDU-Politiker Steffen Bilger freut sich zwar über Kritik an der Union seitens der Kirchen, allerdings sollte dies auf Grundlage der christlichen Botschaft geschehen.

Nach Ansicht von Steffen Bilger, erster parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, haben die Führungen der evangelischen und katholischen Kirchen oft eine Schlagseite in Richtung grüner oder linker Positionen.  Besonders bei Migrations- und Umweltthemen seien die christlichen Kirchen oft den Grünen näher als der CDU, sagt der parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Steffen Bilger, im SWR-Videopodcast "Zur Sache! intensiv"

Die Kirchen müssten ihre Haltung überdenken, so der evangelische Bundestagsabgeordnete aus Ludwigsburg. "Ich habe den Eindruck, dass es nicht jedem wichtig ist, die Breite seiner Kirchenmitglieder anzusprechen." Kirchen sollten sich einmischen, sagt Bilger, sie dürften auch gerne die Union kritisieren. Aber dies solle auf Grundlage der christlichen Botschaft geschehen. "Und nicht so, dass man den Eindruck hat, da werden einfach politische Positionen von bestimmten Parteien übernommen." 

Wenn sich so viele zum Beispiel in der CDU in manchen Debatten vor den Kopf gestoßen fühlten, dann "könnte man ja mal darüber nachdenken, ob die vielleicht einen Punkt haben". Wenn die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine Petition für ein Tempolimit verabschiede oder in Berlin die Klimakleber ihre Zentrale in einer Kirchengemeinde hatten, so Bilger, dann sei das leider nahe an den grünen Positionen.

Er erinnert im Videopodcast auch an die Kritik des Präsidiums des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) an der Unions-Migrationspolitik. Kurz vor der Bundestagswahl hatte das ZdK den Entwurf für das Zustrombegrenzungsgesetz als "eine einzige Anti-Integrationskampagne" bezeichnet. Wegen dieser Kritik war die frühere CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer aus dem ZdK ausgetreten.