"Es ist die tontiefste, schwerste historische Großglocke des Nordens", sagte die Hauptpastorin von St. Katharinen, Ulrike Murmann. Gegossen worden sei die Glocke vor 399 Jahren, seitdem befinde sie sich an St. Katharinen, sagte Murmann. Wegen eines 1,20 Meter langen Risses erklinge die Glocke bereits seit Jahren nicht mehr. "Wir wollen sie jetzt renovieren, um sie im zu ihrem 400. Jubiläumsjahr wieder zum Tönen zu bringen."
Bereits seit Anfang August ist der Turm der Katharinenkirche bis zum Glockengeschoss eingerüstet. Bis zum Jahresende soll der Glockenstuhl saniert werden. Das Geläut ist seit Mitte August komplett stillgelegt.
Während der Restaurierung der Gloria-Glocke in den Niederlanden soll in Hamburg der Stahl-Glockenstuhl durch einen aufwendig konstruierten Holz-Glockenstuhl ersetzt werden. Der Stahl habe sich mit der Zeit verbogen, erläuterte Murmann. Zudem müsse der Betonboden saniert werden. Ende des Jahres sollen die Glocken wieder angebracht werden.
Alle Maßnahmen zusammen seien mit rund 750.000 Euro veranschlagt, sagte Murmann. Sie seien nur möglich dank des Engagements zahlreicher und großzügiger Spender. Neben vielen Kleinspendern hätten sich auch einige Großspender engagiert, darunter die Dorit und Alexander Otto Stiftung. Diese habe über 300.000 Euro gegeben, berichtete Murmann.
Über die am Montag ausgebaute Glocke sagte die Hauptpastorin: "Man kann Gloria-Glocke, Ewigkeitsglocke oder auch Totenglocke sagen." Die tieftönige Glocke erklinge immer dann, wenn Trauerfeiern stattfinden. "Dann klingt ja häufig nur ein Glockenton, und das ist der tiefste." Auch am Karfreitag erklinge die Glocke alleine: "Zum Gedenken an Jesu Tod und Kreuzigung müssen die Glocken alle schweigen." Die letzte Glocke, die dann erklinge, sei zur Todesstunde die Totenglocke mit ihrem tiefen, berührenden Klang. Bei Hochzeiten oder zum Jahreswechsel dagegen erklängen alle fünf Glocken.