Diese Sorgen haben immer mehr junge Familien

Geldscheine liegen auf Ausgabenbuch
epd-bild/Ute Grabowsky
Für Eltern mit niedrigem Einkommen sind die steigenden Ausgaben ein Problem.
Wirtschaftlich unter Druck
Diese Sorgen haben immer mehr junge Familien
Gut drei Viertel (76 Prozent) der Eltern von minderjährigen Kindern empfinden Maßnahmen der Bundesregierung gegen Kinderarmut als nicht ausreichend, wie der Verein Save the Children am Montag in Berlin mitteilte.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte für die repräsentative Studie im Auftrag von Save the Children im August mehr als 1.000 Menschen mit Kindern im Haushalt befragt. Der Vergleich mit einer ähnlichen Umfrage vom Januar 2025 zeigt den Angaben zufolge stark wachsende Sorgen von Eltern, dass sie Grundbedürfnisse wie Essen, Kleidung, Wohnung oder Heizung nicht mehr ausreichend decken können.

In der aktuellen Umfrage gaben dies insgesamt 25 Prozent der Befragten an, im Januar waren es 15 Prozent gewesen. Diese Sorge betrifft alle Einkommensklassen, jedoch besonders ärmere Eltern. Bei einem Nettoeinkommen von unter 3.000 Euro monatlich äußerten 57 Prozent große oder sehr große Sorgen, dass die Grundbedürfnisse ihrer Familie ihre finanziellen Möglichkeiten überstiegen. Im Januar waren es noch 36 Prozent gewesen. Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 4.500 Euro oder mehr sorgten sich im August 10 Prozent der Befragten im Vergleich zu 7 Prozent im Januar. 42 Prozent der Alleinerziehenden hatten im August Angst davor, die Grundbedürfnisse nicht mehr decken zu können, im Vergleich zu 30 Prozent im Januar.

Zudem wurden Eltern befragt, die entweder finanzielle Zukunftssorgen oder aktuelle Einschränkungen auf das Notwendigste angaben, ob sie emotionale Auswirkungen auf ihre Kinder bemerken. Auf die Gesamtheit aller befragten Eltern berechnet, geben 8 Prozent an, dass sie den Eindruck haben, die finanzielle Situation ihrer Familie belastet ihr Kind/ihre Kinder sehr stark oder eher stark. Als Beispiele wurden Sorgen, Rückzug oder gedrückte Stimmung in der Fragestellung genannt. Der Anteil der Eltern, die diese emotionale Belastungen sehr oder eher stark bei ihren Kindern wahrnehmen, steigt mit sinkendem Einkommen. In der niedrigsten Einkommensgruppe sind es 23%
der Eltern.

Eltern wünschten sich vor allem mehr Investitionen, vor allem in Bildung (97 Prozent der Befragten). Für einen Ausbau der Kinderbetreuung sprachen sich 90 Prozent aus, für eine bessere finanzielle Unterstützung von Familien 88 Prozent.