Kirchen starten Schöpfungszeit

Kind hält Weltkugel aus Knete in den Händen, aus der eine Pflanze wächst.
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Seinen Ursprung hat der Tag der Schöpfung in einer Initiative der orthodoxen Kirchen.
Appell für ökologische Zukunft
Kirchen starten Schöpfungszeit
Kirchen verschiedener Konfessionen haben am Montag (1. September) ihre Aktion Schöpfungszeit gestartet. Die bis 4. Oktober andauernde Initiative widmet sich unter anderem der Klimakrise und anderen ökologischen Herausforderungen.

In diesem Rahmen lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am 5. September zur Feier des Tags der Schöpfung ein. Der Gedenktag verbindet laut ACK die weltweite Schöpfungszeit vom 1. September bis zum Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober mit der besonderen Tradition ökumenischer Zusammenarbeit.

Seinen Ursprung hat der Tag der Schöpfung in einer Initiative der orthodoxen Kirchen. Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel mit Sitz im heutigen Istanbul wies bereits früh auf die Umweltproblematik hin. "Die Orthodoxie ist in ihrem Glauben, ihrem Gottesdienst und ihrem Zeugnis gegenüber der Welt sozusagen die umweltfreundliche Form des Christentums", heißt es in der diesjährigen Botschaft von Patriarch Bartholomäus I. zum Feiertag des Gebets für die natürliche Umwelt am 1. September, der von orthodoxen, aber auch anderen Kirchen weltweit begangen wird.

Patriarch Bartholomäus I. betonte, dass der aus seiner Sicht falsche Glaube an eine "selbstregulierende Wirtschaft" und die unbegrenzte Regenerationsfähigkeit der Natur überwunden werden müsse. Angesichts von Umweltzerstörung, Klimawandel und kriegerischer Gewalt stehe die Zukunft des Lebens auf der Erde auf dem Spiel: "Die Zukunft des Lebens auf unserem Planeten wird entweder ökologisch und friedlich sein - oder gar nicht existieren."

Jährlich im Herbst rufen Kirchen unterschiedlicher Konfessionen weltweit zur Aktion Schöpfungszeit auf. Die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung im Jahr 2007 im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) hatte die Schöpfungszeit ins Leben gerufen. "Wir verpflichten uns dazu, auf Versöhnung zwischen Menschheit und Natur hinzuwirken", hieß es damals.

Botschafter der Initiative in Deutschland ist Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der 16. Ökumenische Tag der Schöpfung der ACK wird am 5. September auf dem Gelände des landwirtschaftlichen Versuchs- und Bildungszentrum "Haus Düsse" bei Bad Sassendorf in Nordrhein-Westfalen gefeiert. Das Motto für den Ökumenischen Tag der Schöpfung 2025 lautet: "Gott, Du hilfst Menschen und Tieren". Dieses Motto ist aus Worten des 36. Psalms abgeleitet. In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) sind zurzeit 25 Kirchen als Mitglieder und Gäste versammelt.