"Amal" bekommt Millionenförderung

Die Amal, Frankfurt-Redaktion sitzt zusammen
epd-bild/Heike Lyding
Die "Amal, Frankfurt!" Redaktion. "Amal" ist Arabisch und bedeutet übersetzt "Hoffnung".
KI-Nachrichten für Geflüchtete
"Amal" bekommt Millionenförderung
Mit Millionenförderung will "Amal" mithilfe von KI Nachrichten für Geflüchtete in ihre Muttersprachen bringen – und weit über bisherige Standorte hinauswachsen. "Amal" und evangelisch.de gehören beide zum Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP).

Die Redaktion der Nachrichtenplattform "Amal" will ihr Angebot für Geflüchtete mittels Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich ausweiten. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat dafür eine Förderung von fast 3,3 Millionen Euro aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds bewilligt, die Stiftung Crespo Foundation stellt einen Eigenanteil von 400.000 Euro bereit, wie die Amal News gGmbH am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte.

Ziel ist es, mehr Geflüchtete mit lokalen Nachrichten zu versorgen, auch außerhalb großer Städte, wo es bereits Medienangebote für diese Zielgruppe gibt. Dafür entwickelt "Amal" einen Editor, der mithilfe von KI Nachrichten aus dem Deutschen in die Muttersprachen überträgt und für Netzwerke im Internet optimiert.

"Amal" versteht sich wie eine klassische deutsche Lokalzeitung, nur auf Arabisch, Ukrainisch und Dari/Farsi. Die digitale Plattform informiert darüber, was in einer Stadt passiert, mit Lokalredaktionen in Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main. Das Wichtigste vom Tage wird ergänzt durch Reportagen, Interviews und Kommentare.

Bei "Amal" haben derzeit 23 geflüchtete Journalisten und Journalistinnen aus Syrien, Afghanistan, der Ukraine und dem Iran einen Arbeitsplatz. Sie produzieren Nachrichten für das Smartphone und erreichen derzeit eigenen Angaben zufolge 350.000 Menschen über Facebook.

"Amal" hatte 2016 mit einem Workshop an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin begonnen, 2017 ermöglichte die Evangelische Kirche in Deutschland den Start der tagesaktuellen Berichterstattung. Träger war das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), das auch die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd) trägt. Anfang 2019 kam eine Lokalredaktion in Hamburg dazu, 2022 ein Team in Frankfurt am Main. Mehrere evangelischen Landeskirchen und große Stiftungen finanzieren die Arbeit. Seit Januar 2025 ist "Amal" eine gemeinnützige GmbH, Gesellschafter ist das GEP.