Anlass sei vor allem der Beschluss der Bundesregierung, verstärkt auf fossiles Gas zu setzen und vor Borkum nach Gas zu bohren, teilten die Veranstalter der Demo mit. Die Verbrennung von fossilem Gas "befeuere" Extremwetter wie Hitzewellen. Rund 150 Menschen waren nach Veranstalterangaben auf dem Rudolfplatz zusammengekommen. Auch die Bewegungen "Grannies4Future" und "Health4Future" unterstützten den Protest.
Am 2. Juli - dem bisher heißesten Tag des Jahres - hatte das Kabinett in Berlin über das Unitarisierungsabkommen mit den Niederlanden entschieden, das neue Gasbohrungen in der Nordsee ermöglicht, wie Fridays for Future Köln erläuterte. Zudem habe Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in den vergangenen Wochen die Klimaziele und die Energiewende infrage gestellt. Dieser Kurs von Union und SPD sei aufs Schärfste zu verurteilen, erklärten die Klimaaktivisten.
Mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl im September stünden allerdings auch die Parteien in Köln in der Verantwortung, sich zu positionieren. Neben einem Stopp für die Erschließung neuer Gasvorkommen forderten die Demonstranten am Samstag auch mehr Hitzeschutz, insbesondere für alte, arme, kranke und obdachlose Menschen. Die Stadt Köln müsse sie mit Hitzeschutzplänen für alle öffentlichen Einrichtungen, Schulen und Krankenhäuser und einer Entsiegelung und Begrünung schützen.
Während die Klimaschutzbewegungen auf dem Kölner Rudolfplatz demonstrierten, fand auf Einladung der Stadt Köln ein mehrtägiges Klimaschutzfestival statt. Das Festival, das vormals "Klimawoche" hieß, bot in diesem Jahr seit dem 7. Juli rund 80 Events "für eine klimagerechte Zukunft". Das städtische Festival endet am 13. Juli.