25 Afghanen verklagen Auswärtiges Amt

Afghan:innen klagen auf Einreise nach Deutschland.
Jacob Wackerhausen/iStockphoto/Getty Images
Derzeit warten rund 2.400 gefährdete Afghan:innen, die eine rechtlich verbindliche Aufnahmezusage haben, in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad auf ihre Ausreise.
Gruppe besteht auf Einreisezusage
25 Afghanen verklagen Auswärtiges Amt
Eine Gruppe gefährdeter Afghaninnen und Afghanen will eine Einreise nach Deutschland einklagen. 25 Klagen sind laut der Organisation Kabul Luftbrücke am Freitag beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht worden. Auch andere zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen die rechtlichen Verfahren.

Hintergrund sind rund 2.400 gefährdete Afghan:innen, die eine rechtlich verbindliche Aufnahmezusage haben und derzeit in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad auf ihre Ausreise warten.

Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban (2021) nimmt Deutschland gefährdete Menschen aus Afghanistan auf, die über in Pakistan organisierte Charterflüge einreisen. Unter ihnen sind auch mehrere sogenannte Ortskräfte, die für deutsche Institutionen wie die Bundeswehr oder Ministerien gearbeitet haben.

Die neue Bundesregierung aus Union und SPD hatte in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, freiwillige Aufnahmeprogramme "soweit wie möglich" zu beenden. Außenminister Johann Wadephul (CDU) sprach sich Anfang Juni im Bundestag dennoch für die Einhaltung bereits ausgesprochener Aufnahmezusagen aus.

Das Innenministerium prüft jedoch derzeit eine Beendigung der Programme, wie aus einer Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervorgeht. "Bis dahin sind die Einreisen ausgesetzt", heißt es in der Antwort des Ministeriums. Den in Pakistan befindlichen Personen würden derzeit "keine Visa ausgegeben".

Laut Kabul Luftbrücke haben die meisten der insgesamt 2.384 Betroffenen bereits alle Prüfverfahren durch Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und Bundespolizei durchlaufen. Es gebe daher keinen Grund für eine Visa-Verweigerung. Die Organisation kündigte weitere Klagen an, sollte die Bundesregierung die Visa-Vergabe weiterhin verzögern.