Pflege sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, heißt es in der am Dienstag in Berlin vorgestellten Publikation des Kuratoriums Deutsche Altershilfe "Strukturreform Pflege und Teilhabe".
Der Bericht betont die Rolle von Planung. Um deutschlandweit gleichwertige Bedingungen in der Pflege zu gewährleisten, könne nicht mehr wie bisher auf den Markt gesetzt werden, heißt es darin. Es brauche verbindliche Vorgaben für die Infrastrukturentwicklung oder Lotsen für den Zugang zu Gesundheitsleistungen.
Die Kompetenzen von Pflegefachpersonen müssten stärker als bislang genutzt werden. Fachkräfte sollten eigenverantwortlich und fallabschließend handeln können. Die digitale Infrastruktur für Pflege- und Gesundheitsanwendungen müsse verbessert und ausgebaut werden. Außerdem sei die Pflege in Deutschland bislang "von vielfältigen Sektorengrenzen und Schnittstellen geprägt, die einer Effizienz des Gesamtsystems im Wege stehen". Die teilweise Überwindung von Sektorengrenzen und das Management von Schnittstellen sei eine der wichtigsten Effizienzreserven.
Zudem empfahlen die Autoren und die Autorin der Studie, Kompetenzen für die Pflege in einem Bundesressort zu bündeln. Bislang seien sie auf Gesundheits-, Familien- und Sozialministerium verteilt. Das Umlagesystem der Pflegeversicherung müsse durch einen solidarischen Kapitalstock abgesichert werden. Darüber hinaus könne der Staat private Vorsorge durch Transferleistungen fördern.