Konklave in Rom mit Messe eröffnet

Kardinäle in der Abschlussmesse im Petersdom vor dem Konklave zur Wahl eines neuen Papstes.
Gregorio Borgia/AP/dpa
Kardinäle in der Abschlussmesse im Petersdom vor dem Konklave zur Wahl eines neuen Papstes.
Wahl des neuen Papstes
Konklave in Rom mit Messe eröffnet
Mit einer Messe im Petersdom hat in Rom das Konklave zur Wahl des neuen Papstes begonnen. 133 Kardinäle ziehen am Nachmittag in die Sixtinische Kapelle ein. Der neue Pontifex soll die Kirche durch eine Zeit globaler Krisen und geistlicher Herausforderungen führen.

Mit einer Messe im Petersdom ist am Mittwochvormittag in Rom das Konklave zur Wahl des 267. Papstes eröffnet worden. "Wir sind hier, um den Beistand des Heiligen Geistes zu erbitten, um sein Licht und seine Kraft zu erflehen, damit der Papst gewählt wird, den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen Wendepunkt der Geschichte benötigen", sagte Kardinal Giovanni Battista Re in seiner Predigt. Am Mittwochnachmittag ziehen 133 Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein und wählen dort den Nachfolger von Papst Franziskus.

Der gebürtige Argentinier war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. "Beten wir, dass Gott der Kirche den Papst gebe, der es am besten vermag, die Gewissen aller wie auch die moralischen und spirituellen Kräfte in der modernen Gesellschaft zu wecken", sagte Re in seiner Predigt über die Herausforderungen, denen der neue Papst entgegen treten muss. Die Gesellschaft sei von großem technologischen Fortschritt geprägt, neige aber dazu, "Gott zu vergessen".

Die Wahl des neuen Papstes sei nicht nur ein einfacher Wechsel von Personen, sagte Re. Jeder Papst verkörpere Petrus und seine Sendung und vertrete auf diese Weise Christus auf Erden. "Er ist der Fels, auf dem die Kirche gebaut ist." Der 91-Jährige betonte die Einheit der Kirche, die von Christus gewollt sei. "Eine Einheit, die nicht Gleichförmigkeit bedeutet, sondern eine feste und tiefe Gemeinschaft in der Verschiedenheit, solange man dem Evangelium ganz treu bleibt."

Am Nachmittag ziehen die Kardinäle in einer Prozession in die Sixtinische Kapelle ein. Für den Abend ist bereits ein erster Wahlgang geplant. Rauch aus dem extra montierten Schornstein auf dem Dach der Kapelle zeigt an, wie die Wahl ausgeht: Schwarzer Rauch bedeutet, es wird weiter gewählt, weißer Rauch zeigt an, dass ein neuer Papst gefunden ist.

Wahlberechtigt sind alle Kardinäle, die noch nicht 80 Jahre alt sind. Dies sind eigentlich 135, zwei haben ihre Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Wählen darf nur, wer persönlich in Rom anwesend ist. Gewählt wird so lange, bis ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen, also 89, auf sich vereinen kann.

108 der Kardinäle, die über den Nachfolger von Papst Franziskus entscheiden, hat dieser während seines zwölfjährigen Pontifikats selbst ernannt. Das Konklave wird als das diverseste der Geschichte bezeichnet: 54 der ab Mittwoch abstimmenden Kardinäle stammen aus Europa, mit 21 ist die Gruppe aus Asien bereits die zweitgrößte, gefolgt von jener aus Afrika mit 17 Vertretern. Ebenfalls 17 Kardinäle kommen aus Südamerika, 16 aus Nordamerika, vier jeweils aus Mittelamerika und Ozeanien.