Fisch landet bei Christinnen und Christen nicht nur als Fastenspeise auf dem Teller, er hat auch eine hohe symbolische Bedeutung. Das griechische Wort für Fisch, "ICHTHYS", war als Abkürzung für "Jesus Christus Gottes Sohn, der Erlöser" so etwas wie ein geheimes Codewort der Urchristengemeinde.
Der Karfreitag gilt für Christinnen und Christen als der wichtigste Fastentag, an dem Fisch gegessen wird. Aber auch an normalen Freitagen essen viele Menschen und nicht nur gläubige Christinnen und Christen gerne Fisch. Denn Fisch gilt nicht als "Fleisch" welches an Fastentagen als Essen verboten war.
Doch welcher Fisch landet bei Ihnen auf dem Teller? Wer die christliche Tradition leben will, aber zeitgleich die Bewahrung der Schöpfung als Aufgabe für sich sieht, dem kann die Liste "Guter-Fisch" helfen. Sie wird jährlich von Forschungseinrichtungen, Verbraucherzentralen und dem Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung überarbeitet und herausgegeben. Auf der Liste werden nur Meeresfische benannt, Fische aus Aquakulturen oder Süßwasserzuchtbecken müssen eigenständig betrachtet werden. Karpfen, Forelle oder Wels gelten als nachhaltig und können so mit Genuss auf dem Teller landen.
Die Auswahl der Meeresfische wird dagegen immer kleiner, das zeigt sich an der jährlich schrumpfenden Liste der sogenannten "guten Fische". Überfischungen, zu hoher nicht brauchbarer Beifang, die Zerstörung der Lebensräume in den Meeren sowie das veränderte Klima minimieren die Fischbestände. Nur noch acht Fischarten und Miesmuscheln sind zum Verzehr empfohlen.
Neben Schollen, Flundern und Klieschen aus der Ostsee stehen Schellfisch aus Schottland, Seelachs aus der Barentsee, Iberischer Stöcker und echter Bonito aus dem Pazifik auf der Liste. Auch der Weiße Thunfisch aus dem Atlantik kann noch empfohlen werden. Alle Fischsorten sollten aus dem sogenannten Leinen- oder Hakenfang stammen, da das Fischen mit Schleppnetzen nicht nur dem Meeresboden schadet, sondern zu viel an unerwünschtem "Beifang" liefert.
Als bedingt empfehlenswert werden weitere drei Fischarten gelistet: Keta-Lachs und Seelachs aus Alaska sowie Hering aus dem Golf von Riga. Heringe aus der Nordsee und der nördlichen Irischen See sollten nicht mehr verspeist werden, ihr Bestand ist in Gefahr.
Beim Fischeinkauf ist nicht nur der Blick auf den Artenname wichtig, sondern auch auf das Fanggebiet und die Fangmethode. Wer am Karfreitag nicht selber kochen will, sondern in ein Restaurant gehen möchte, kann dort vor der Bestellung nachfragen, woher der Fisch stammt.