Franz Beckenbauer ist mit 78 Jahren gestorben

Franz Beckenbauer
© Tobias Hase/dpa
Franz Beckenbauer bekannte sich in der Öffentlichkeit selbstverständlich zu seinem katholischen Glauben, der ihn in seinem Leben begleitete. Der Ehrenpräsident des FC Bayern verstarb gestern im Alter von 78 jahren.
Trauer um Fußballlegende
Franz Beckenbauer ist mit 78 Jahren gestorben
Einer der größten deutschen Fußballer ist am Sonntag verstorben. Sein Tod wurde am Montag von seiner Familie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.

Franz Beckenbauer war eine deutsche Fußball-Ikone. Aktiv spielte er in den Jahren 1964 bis 1983 überwiegend beim FC Bayern München, dem Hamburger Sportverein und Cosmos New York. Das Nationaltrikot trug Beckenbauer erstmals am 8. März 1964 für die DFB-Jugendauswahl, die in Lörrach durch seine beiden Tore mit 2:1 gegen die Schweiz gewann. Der gebürtige Münchner krönte seine aktive Fußballer-Karriere schließlich als Mannschaftskapitän mit dem Weltmeistertitel 1974.

Seinem Spitznamen der "Kaiser" wurde er stets gerecht. So führte er 1990 die DFB-Elf als Teamchef zum dritten Weltmeister-Titel der Verbandsgeschichte. Er ist  einer, so heißt es im Eintrag auf Wikipedia, von nur drei Fußballern (neben Mário Zagallo und Didier Deschamps), die sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wurden.

Die Spieler des FC Bayern München stellen sich am 28.06.1972 mit der eroberten Meisterschale für ein Mannschaftsfoto im Münchner Olympiastadion auf. Stehend links: Franz Beckenbauer.

Eng verbunden mit dem Sommermärchen

Beckenbauer war von 1994 bis 2009 Präsident des FC Bayern München, 2009 wurde er Ehrenpräsident. Zudem war er als Präsident des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 auch der Macher des Sommermärchens. Von 1998 bis 2010 zählte er als einer der DFB-Vizepräsidenten zum DFB-Präsidium und war von 2007 bis 2011 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees.

Neben Fußball stand Franz Beckenbauer in der Öffentlichkeit auch für seinen Glauben ein. Gegenüber der Bildzeitung sagte der damals 73-jährige: "Ich bin Katholik. Das steht nicht nur in meinem Pass, ich lebe auch nach christlichen Werten. Dazu gehören selbstverständlich auch das Gebet und der Kirchenbesuch."

Franz Beckenbauer bekannte sich bereits zuvor in Interviews und auf Nachfragen ganz selbstverständlich zu seinem Glauben. Dieser begleitete ihn sein Leben lang. 

Glaube und Fußball, beides hat Beckenbauer getragen

In einer Bild-Weihnachtsumfrage aus dem Jahr 2008 mit dem Thema "Wofür wir beten" brachte Franz Beckenbauer, der damals Präsident des FC Bayern München war, zum Ausdruck, dass das Vater-Unser-Gebet und die Meinung des Papstes für sein Leben von Bedeutung seien. Er sagte: "Ich bete jeden Tag das Vaterunser. Es hilft mir bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben und für meine Familie da zu sein. Es ist für mich das Gebet der Gebete, es gibt mir Kraft und Stärke."

Auch ein Interview mit der Sportbild, indem er sich zu einer Grenzerfahrung in seinem Leben äußerte, spiegelt seine Gläubigkeit. Auf die Frage nach dem Spiel seines Lebens antwortete der "Kaiser", dass es "sein Leben" sei. Bei ihm, so sagte er es gegenüber der Sportbild, sei es "ganz weit nach oben" gegangen und "im nächsten Moment wieder bergab". "Der Herrgott lässt jedenfalls nicht zu, dass du übermütig wirst. Wenn du es trotzdem bist, setzt er dich eine Stufe herab."

Schon seit längerer Zeit hatte sich Beckenbauer überwiegend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, sein Gesundheitszustand war aufgrund diverser Herz-Operationen, eines Augeninfarktes und weiterer Diagnosen erheblich belastet.

Das Team von evangelisch.de spricht der Familie sein Beileid aus.