Deutschland verdoppelt finanzielle Hilfe für syrische Flüchtlinge

Deutschland verdoppelt finanzielle Hilfe für syrische Flüchtlinge
Die Bundesregierung hat die bisher geleistete Finanzhilfe zur Versorgung syrischer Flüchtlinge nahezu verdoppelt.

Wie Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) am Freitag in Berlin mitteilte, gibt sein Ministerium weitere 25 Millionen Euro an das Kinderhilfswerk UNICEF, um besonders unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Jordanien zu unterstützen. Zusätzlich bekommt das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zwei Millionen Euro für die Versorgung Geflohener im Libanon. Bisher gab Deutschland 28,3 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe.

Niebel zufolge sind allein nach Jordanien bislang 200.000 Menschen vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen. "Die Zahl wächst und wächst", sagte der jordanische Botschafter in Deutschland Mazen Al Tal. Sein Land müsse monatlich 360 Millionen US-Dollar für die Versorgung aufwenden.

Geld für Impfungen, Hygiene und Bildung

Größtes Problem ist die Wasserknappheit des Landes. Die Kapazitäten seien überlastet, sagte Niebel. Zudem drohe der bevorstehende Winter die Situation in den Flüchtlingslagern zu verschlechtern. Erst am Donnerstag gab das Auswärtige Amt die Aufstockung der Syrien-Hilfe um fünf Millionen Euro bekannt. Sie sollen unter anderem für warme Decken, Kleidung und Öfen verwendet werden.

###mehr-artikel###

Vom größten Teil des neu zugesagten Geldes sollen Kinder in den Flüchtlingslagern profitieren: Vorgesehen sind die Mittel unter anderem für Impfungen, Hygiene und Bildung. 17.000 syrische Kinder besuchten bereits jordanische Schulen, sagte Niebel.

Seit Januar in Deutschland 4.200 Asylanträge von Syrern

Bei der Diskussion um die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Deutschland schloss sich Niebel der Haltung der Bundesregierung an. Es sei das Ziel, Flüchtlinge heimatnah zu versorgen, um ihnen nach Ende des Krieges eine schnelle Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen. Vor allem von Oppositionsvertretern war gefordert worden, syrische Flüchtlinge nach Deutschland zu holen.

Nach UN-Angaben sind bislang rund 350.000 Menschen vor der Gewalt in Syrien in die Nachbarländer geflüchtet. Im Land sind mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. In Deutschland beantragten in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen Asyl. Seit Januar wurden laut Bundesinnenministerium knapp 4.200 Anträge von Syrern gestellt.