Musiker:innen erlernen Popmusik

Popkantorin Hanna Jursch mit Musikern in  einer Kirche
© epd-bild/Susann Gruenert
Im April startet die Landeskirche Hannover in Verden ein Pilotprojekt für die Ausbildung in Popmusik.
Pilotprojekt in Hannover
Musiker:innen erlernen Popmusik
Die Kirchen und ihre Gottesdienstlandschaft wandeln sich. Spürbar ist dies besonders im Bereich Kirchenmusik: von Taizé-Andacht, Pop-, Band- und Gospelgottesdiensten bis zu Trauungen und Trauerfeiern. Eine zweijährige Ausbildung in Popmusik mit C-Qualifikation soll den Bedarf decken.

Micha Keding, Popkantor im Kirchenkreis Verden und Studienleiter der neuen Ausbildung, beobachtet, dass der Bedarf an Musikerinnen und Musikern, die Piano oder Gitarre modern bis groovig spielen können, wächst. "Ebenso suchen Kirchengemeinden vermehrt Bandleader und Gospelchorleitungen", sagt er. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers reagiert mit einem besonderen Pilotprojekt auf die veränderten Bedürfnisse.

In der neuen Kirchenmusik-Ausbildung C-Pop, können sich Musiker:innen erstmals nebenberuflich im Bereich Popularmusik spezialisieren, ausbilden und qualifizieren. "Unsere Gottesdienste sollten die musikalische Sozialisation ihrer Besucher:innen widerspiegeln, die über Paul McCartney, Elton John oder Elvis Presley stattfand. Dazu brauchen wir engagierte und vor allem qualifizierte Instrumentalisten, Sänger:innen und Ensemble-Leiter:innen", sagt Popkantor Micha Keding. Die zweijährige C-Pop-Ausbildung stehe, so Keding weiter, allen offen, die anschließend in einer Kirchengemeinde musikalisch mitarbeiten möchten, egal ob neben-, haupt- oder ehrenamtlich – auch Menschen, die keine Erfahrungen in der Kirchenmusik haben. Die Chancen für eine Mitarbeit in einer Kirchengemeinde sind gut. "Viele Kirchengemeinden suchen händeringend nach Kirchenmusikern für ihre Gottesdienste, Chöre und Veranstaltungen. Mit dem C-Kurs ist man befähigt, eine C-Stelle an einer Kirchengemeinde anzunehmen", sagt Keding. Die Nachfrage nach den Stilrichtungen Jazz-Rock-Pop sei laut Keding in den Kirchengemeinden hoch.

Die zweijährige Ausbildung besteht aus vier Seminar- und zwei Prüfungswochenenden und 16 Praxistagen, die überwiegend in Hildesheim und Verden stattfinden. Die Teilnehmenden müssen lediglich die Unterkunft und Verpflegung an den Wochenenden, die Ausbildungsliteratur sowie einen begleitenden Instrumentalunterricht bezahlen. Zum Ausbildungsteam gehören neben dem Verdener Popkantor Micha Keding, der Piano, Tonsatz und Chorleitung unterrichtet, die Kirchenmusikdirektorin Bettina Gilbert als Dozentin für Gemeindesingen und Gehörbildung, Popkantor Marco Knichala als Dozent für Bandpraxis und Bandleitung, Popkantorin Sarina Lal als Dozentin für Gesang, der Kirchenmusiker Andreas Schley als Dozent für Tontechnik und Instrumentenkunde, der Gospelreferent Jan Meyer als Dozent für Literaturkunde und Chorleitung und Pastor Michael Held als Dozent für Liturgik und theologisches Grundwissen.


 
Bis zum 31. Mai sind Bewerbungen von Personen ab 16 Jahren möglich. Über die Zulassung entscheidet eine Aufnahmeprüfung. Los geht es für die ausgewählten Teilnehmenden im kommenden August. Am 16. April findet ein Infotag im Stadtkirchenzentrum Verden statt. Weitere Details zu dem Kurs stehen auf der Website.