Josef Schuster kritisiert Kulturpolitik

Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, in Lübecker Carlebach-Synagoge
 Synagoge
© dpa/Christian Charisius
Schuster sagt, der Antisemitismus-Skandal auf der Kasseler Kunstausstellung documenta sei leider nur die "Spitze des Eisbergs".
"BDS-Bewegung wird verharmlost"
Josef Schuster kritisiert Kulturpolitik
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht die sogenannte BDS-Bewegung im deutschen Kulturbetrieb verharmlost. Obwohl BDS "eine klar antisemitische Ideologie" sei, werde sie "gezielt verharmlost und als legitime Protest-Bewegung dargestellt", sagte Schuster der "Bild"-Zeitung (Montag).

Die internationale BDS-Bewegung ruft zum Boykott gegen Israel auf. Der Bundestag hatte 2019 den Aufruf verurteilt und die Argumentationsmuster und Methoden als antisemitisch gewertet. BDS-Unterstützer sollen dem Parlamentsbeschluss zufolge nicht mit öffentlichen Geldern unterstützt werden.

Schuster sagte, der Antisemitismus-Skandal auf der Kasseler Kunstausstellung documenta sei leider nur die "Spitze des Eisbergs". "Wir erwarten von den Verantwortungsträgern für die Kulturpolitik, dass sie sich eindeutig hinter den Bundestagsbeschluss stellen und gegen die Verharmlosung von BDS kämpfen", sagte der Würtzburger. Ansonsten werde es "Vorfälle wie bei der documenta immer wieder geben".