Lauterbach rät zum Boostern für unter 60-Jährige

Bundesminister für Gesundheit, Karl Lauterbach
© Michael Kappeler/dpa
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) appellierte auch an Jüngere, eine zweite Boosterimpfung in Anspruch zu nehmen. Er selbst habe schon die vierte Impfung bekommen.
Neue Covid-Welle ab Herbst
Lauterbach rät zum Boostern für unter 60-Jährige
Karl Lauterbach empfiehlt Booster-Impfungen gegen Corona auch für Menschen unter 60 Jahren. Wer einen "risikoarmen Sommer" erleben und sich "frei bewegen" möchte, der solle die vierte Impfung erwägen. Das sagte Bundesgesundheitsminister in einem Interview auf Spiegel-Online.

Wer unter 60 Jahre sei, müsse mit seinem Hausarzt besprechen, ob er sich impfen lassen solle. Er appellierte an Jüngere, eine zweite Booster-Impfung in Anspruch zu nehmen. Wer einen risikoarmen Sommer erleben und sich frei bewegen möchte, der solle die weitere Impfung erwägen. Er selbst habe sich bereits zum vierten Mal impfen lassen.

Auf die Frage, warum es trotz hoher Inzidenz keine allgemeine Maskenpflicht gebe, setzte Lauterbach auf die Eigenverantwortung: "Wir sind im Sommer. Die Leute sind in der Lage eine Maske zu tragen." Jetzt sei alles auf der Basis von "Freiwilligkeit", sagt er. 

Auch im Herbst werde es keine kostenlosen Bürgertests geben. Der Bundesgesundheitsminister begründete den Schritt damit, dass der Bundesfinanzminister das Geld dafür nicht zur Verfügung gestellt habe.

Die Kosten für den Covid-Test in Höhe von 3 Euro halte er aber für "erschwinglich", so Lauterbach. Für Besucher in Krankenhäusern und Pflegeheimen sei der Test aber weiter kostenlos.

Angepasste Impfstoffe ab Ende August erwartet

Angepasste Impfstoffe sollten ab Ende August, Anfang September verfügbar sein. Das hänge aber davon ab, ob die europäische Zulassungsbehörde die Impfstoffe so schnell zulasse. Er empfiehlt älteren Menschen, sich jetzt impfen zu lassen und nicht auf den angepassten Impfstoff zu warten. Auch der jetzige Impfstoff "schützt sicher vor Krankheit und vor Tod", sagt Lauterbach. 

Auf die Frage, ob Krankheitsverläufe von Blutgruppe 0 milder verlaufen, antwortete der Minister, dass der Unterschied zu anderen Blutgruppen so gering sei, dass auch Menschen mit Blutgruppe 0 "nicht wirklich geschützt" seien.