Russlands Krieg verursacht immer mehr Leid und Tod

Massengrab für Tote in Mariupol
© Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Tote werden am Mittwoch, den 9. März 2022, in ein Massengrab am Stadtrand von Mariupol in der Ukraine gelegt, da die Menschen ihre Toten wegen des schweren Beschusses durch die russischen Streitkräfte nicht begraben können.
UN-Ermittler
Russlands Krieg verursacht immer mehr Leid und Tod
Russlands Krieg in der Ukraine verursacht laut den Vereinten Nationen immer mehr menschliches Leid und Tod. Seit Beginn des Einmarsches am 24. Februar seien mindestens 1.035 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden.

Wie die UN-Ermittlerin Matilda Bogner am Freitag während einer Pressekonferenz in Genf sagte, sind zudem mindestens 1.650 Zivilisten verletzt worden. Die Chefin der UN-Beobachtungsmission in der Ukraine fügte hinzu, diese Zahlen vermittelten aber nur ein unvollständiges Bild. Die Beobachtungsmission habe noch keine genauen Angaben über die Lage in Mariupol und anderen umkämpften Städten.

Die Ermittlerin erklärte, ihre Mission habe Berichte erhalten, nach denen russische Truppen auf flüchtende Zivilisten in Fahrzeugen schießen. Zudem seien Berichte über Verschleppungen, Entführungen und Festsetzungen vorhanden, etwa von Verwaltungsmitarbeitern und Journalisten.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR befinden sich nach mehr als vier Wochen Krieg mehr als zehn Millionen Menschen auf der Flucht. Mehr als 6,5 Millionen Menschen harrten als Binnenflüchtlinge in der Ukraine aus. Weitere 3,7 Millionen Menschen seien ins Ausland geflohen.

In den Kampfgebieten stecken den UNHCR-Angaben nach rund 13 Millionen Kinder, Frauen und Männer fest. Aufgrund der Gewalt, der Zerstörungen und Mangel an Informationen über mögliche Fluchtwege könnten die Menschen die Orte nicht verlassen.

Das Welternährungsprogramm WFP brachte Essensvorräte in die Ukraine, um drei Millionen Menschen zu versorgen. Die angespannte Lebensmittellage sei neben der Gewalt und dem mangelnden Treibstoff eine der größten Sorgen der verzweifelten Bevölkerung, hieß es.