Hilfswerke organisieren Unterstützung in Haiti

Ärztin gibt einem Mädchen eine Spritze
© Joseph Odelyn/AP/dpa
Eine Ärztin gibt einem Mädchen eine Spritze, das bei dem Erdbeben in Haiti verletzt wurde, bevor sie es in einen Hubschrauber der US-Küstenwache in Les Cayes bringt.
Soforthilfe nach Erdbeben
Hilfswerke organisieren Unterstützung in Haiti
Nach dem schweren Erdbeben in Haiti haben deutsche Hilfswerke Maßnahmen zur Unterstützung der Opfer angekündigt. Auch die evangelische Diakonie Katastrophenhilfe startete ein Programm zur Soforthilfe.

Misereor stelle seinen haitianischen Partnerorganisationen 100.000 Euro an Nothilfe zur Verfügung, um Verletzte und Obdachlose zu versorgen, kündigte das Werk für Entwicklungszusammenarbeit der katholischen Kirche am Montag an. Auch die evangelische Diakonie Katastrophenhilfe startete ein Programm zur Soforthilfe (Spendenkonto der Diakonie Katastrophenhilfe: Evangelische Bank IBAN: DE68520604100000502502 --- BIC: GENODEF1EK1) . "Über unsere langjährigen Partner können wir sofort mit den ersten Verteilungen beginnen", sagte die Präsidentin der Organisation, Dagmar Pruin. Dafür stelle man 200.000 Euro bereit. "Damit wir auch langfristig beim Wiederaufbau der zerstörten Häuser und Geschäfte helfen können, sind wir dringend auf Spenden angewiesen", so Pruin.

Die Organisation Handicap International (HI), die sich für bessere Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen einsetzt, mobilisierte nach eigenen Angaben ihre Not-Teams in Haiti. HI kümmere sich insbesondere um die vielen Verletzten, erklärte die Organisation. Auch das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und die Kindernothilfe stellen jeweils 100.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung.

Haiti wurde am Samstag von einem Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert. Betroffen war insbesondere der Südwesten des Landes rund um das Departement Grand’Anse und die Stadt Les Cayes im Department Sud. Offiziellen Zahlen zufolge kamen 1.300 Menschen ums Leben, 5.000 wurden verletzt. 2010 war der Inselstaat Opfer eines verheerenden Erdbebens in der Region der Hauptstadt Port-au-Price geworden, bei dem 220.000 Menschen ums Leben kamen.

Zugleich ist Haiti von Bandengewalt, Armut und schweren politischen sowie sozialen Krisen geprägt. Die überwiegende Mehrheit der rund elf Millionen Haitianerinnen und Haitianer lebt in Armut. Anfang Juli wurde Präsident Jovenel Moïse ermordet. Die öffentliche Infrastruktur funktioniert schlecht. Das erschwert die Leistung von Hilfsmaßnahmen für die Erdbebenopfer.