Für Sigmar Gabriel ist Beten "eine innere Erleichterung"

Portrait Sigmar Gabriel
© Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Sigmar Gabriel: In persönlichen Krisen, „die ich wie jeder Mensch im Leben durchlebte“, sei ihm das Beten „eine innere Erleichterung“ gewesen (Archiv-Foto).
Für Sigmar Gabriel ist Beten "eine innere Erleichterung"
Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat sich nach eigener Auskunft bis heute Teile seines kindlichen Glaubens bewahrt. Gott stelle er sich manchmal noch immer als „diesen alten freundlichen Mann mit weißen Haaren“ vor, „den wir im Konfirmandenunterricht so oft vor unserem inneren Auge hatten“.

Gabriel bezeichnete in der in Augsburg erscheinenden „Katholischen Sonntagszeitung“ (Ausgabe vom 27. Juni) sich selbst als „gläubiger Mensch“. Der Glaube an eine „Instanz, die außerhalb unseres menschlichen Daseins und Denkens existiert“, bedeutet für den Ex-Außenminister, „dass unser menschliches Handeln nicht nur an sich selbst zu messen ist“. In persönlichen Krisen, „die ich wie jeder Mensch im Leben durchlebte“, sei ihm das Beten „eine innere Erleichterung“ gewesen, sagte Gabriel.

Sich selbst bezeichnete er als evangelisch-lutherischen Protestanten, „also sozusagen zugehörig den Katholiken unter den Protestanten“. Außerdem sei er ein „unglücklicher Sozialdemokrat - das hat ja auch etwas Protestantisches an sich“. Er sei „immer noch zu dick, aber ansonsten zufrieden, nach vielen Jahren der Unrast viel Zeit zu Hause verbringen zu können“. Gabriel zog sich 2018 aus der Regierung und der aktiven Politik zurück.