Weitere Kundgebungen von Pro NRW in Köln und Düren

Weitere Kundgebungen von Pro NRW in Köln und Düren
Demonstrationen der rechtsextremen Gruppierung Pro NRW in Köln und Düren sind am Dienstag nach Polizeiangaben friedlich verlaufen. Unterdessen protestierte der dänische Karikaturist Kurt Westergaard "aufs Schärfste" gegen den Missbrauch seiner Karikatur durch Pro NRW.

Obwohl die Verwaltungsgerichte in Köln und Aachen Pro NRW das Zeigen von Mohammed-Karikaturen auf beiden Kundgebungen genehmigt hatten, sei die Lage in beiden Städten ruhig geblieben, erklärten die Polizeibehörden.

Anders als in der vergangenen Woche, wo es in Solingen und Bonn bei Wahlkampfkundgebungen von Pro NRW zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Salafisten gekommen war, habe die Polizei in Düren zu "keinem Zeitpunkt Zwangsmaßnahmen" anwenden müssen, hieß es. Es habe ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen beiden Gruppen gegeben. Die Polizei in Köln, die mit einem massiven Aufgebot vor Ort war, nahm nach eigenen Angaben einige Salafisten fest. 

Nur wenige Teilnehmer

In beiden Städten, in denen auch Bündnisse gegen Rechts Kundgebungen angemeldet hatten, fiel die Teilnehmerzahl von Pro NRW-Mitgliedern offenbar gering aus. Die Polizei in Düren bezifferte die Zahl der rechten Demonstranten auf 18. Die Kölner Polizei sprach von einer "niedrigen Teilnehmerzahl im unteren zweistelligen Bereich". Die Zahl der Gegendemonstranten lag den Angaben nach jeweils deutlich höher. So zählte die Polizei in Düren etwa 100 Teilnehmer einer Gegenkundgebung, in Köln schätzungsweise 200. 

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Vor der Kölner Veranstaltung von Pro NRW in der Nähe der im Bau befindlichen Großmoschee im Stadtteil Ehrenfeld hatte die Bauherrin, die türkisch-islamische Union DITIB, ihre Mitglieder aufgerufen, sich nicht an Demonstrationen gegen rechtsextreme Kundgebungen zu beteiligen. "Größe und Reife zu zeigen, ist die angebrachte Reaktion", erklärte der Islamverband am Dienstag.

Westergaard sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch): "Ich lehne es strikt ab, mit einer politischen Partei oder Bewegung in Verbindung gebracht zu werden." Er habe den Dänischen Journalistenverband gebeten, gegen die missbräuchliche Nutzung seines Namens und seines Werks vorzugehen. Westergaard hatte 2005 in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" eine Karikatur über den Propheten Mohammed veröffentlicht. Seither wird er bedroht und lebt wegen Morddrohungen unter Polizeischutz.