Lippischer Landessuperintendent warnt vor sozialer Spaltung

Begrüßung in Coronazeiten
©Getty Images/iStockphoto/Caymia
"Die soziale Spaltung zeigt sich darin, dass in den vergangenen Jahren die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergegangen sei", betonte der evangelische Theologe Dietmar Arends. Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft müsse besonders in Coronazeiten gestärkt werden.
Lippischer Landessuperintendent warnt vor sozialer Spaltung
Der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, hat sich besorgt über eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft geäußert. Kirche müsse dafür sorgen, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter öffne.

Dennoch habe er die Hoffnung, dass es in Deutschland nicht zu solchen Ausschreitungen komme, wie es bei der Erstürmung des Kapitols in Washington der Fall war, sagte Arends dem Evangelischen Pressedienst. Die Ereignisse im August in Berlin, als sich auf den Treppen des Reichstags Rechtsextreme und Reichsbürger versammelten, "sollten uns Warnung sein", so der Theologe.

"Aber es liegt an uns allen, dass wir uns für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stark machen und entschieden rechten Parolen, rassistischen und antisemitischen Tendenzen entgegentreten", betonte der evangelische Theologe. Aufgabe der Kirche sei es, sich für die armen und benachteiligten Menschen in der Gesellschaft einzusetzen. Die soziale Spaltung zeige sich darin, dass in den vergangenen Jahren die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergegangen sei.

Auf schwerem Weg begleiten

Die Kirche müsse sich dafür einsetzen, dass dieser Trend gestoppt werde, sagte der oberste Repräsentant der Lippischen Landeskirche. "Einer Gesellschaft tut es nicht gut, wenn sie an dieser Stelle immer weiter auseinanderdriftet", unterstrich er. "Kirche muss sich auch dabei in besonderer Weise als ein Anwalt der Schwachen verstehen", erklärte Arends.

Zur kontroversen Debatte unter kirchlichen Vertretern über den assistierten Suizid erklärte Arends, Aufgabe der Kirche sei es, Leben zu schützen und zu bewahren. "Ich glaube nicht, dass es Aufgabe von Kirche und ihrer Diakonie ist, in ihren Einrichtungen die Rahmenbedingungen für den assistierten Suizid zu schaffen", sagte er. Kirchen sollten vielmehr "Menschen gerade auf den schweren Wegen des Lebens" begleiten und "eben auch auf dem Weg zum Sterben". Dazu gehöre es auch, respektvoll mit einem Wunsch nach dem Sterbenwollen umzugehen.