Ministerpräsidenten für Verzicht auf Weihnachtsgottesdienst

Ministerpräsidenten für Verzicht auf Weihnachtsgottesdienst
Vor dem Hintergrund der hohen Corona-Infektionszahlen raten die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), von einem Kirchenbesuch zu Weihnachten ab.

Jeder müsse Kontakte reduzieren, sagte Kretschmer am Montag dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. "Das ist für viele Menschen bitter. Aber wir tun es für unsere nächsten Angehörigen, die wollen wir schützen", fügte er hinzu.

Kretschmer betonte erneut, dass er den Weihnachtsgottesdienst in diesem Jahr erstmals nicht besuchen werde. Er wolle "seinen Beitrag leisten, Kontakte zu vermeiden". Auch Jesus und Maria seien in der Heiligen Nacht alleine gewesen. "Wenn man ein frommer Christ sein möchte, und das Thema für einen selbst sehr wichtig ist, dann muss man dazu nicht in die Kirche gehen", sagte der CDU-Politiker.

Auch Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff verzichtet in diesem Jahr darauf, zu Weihnachten einen Gottesdienst zu besuchen. Seine Frau und er hätten sich entschieden, "die Mitternachtsmesse vom Papst im Fernsehen anzusehen und dann irgendwann in der Weihnachtszeit - an einem Werktag, wenn nicht so viele Besucher da sind - einen Gottesdienst zu besuchen", sagte er dem Sender.

Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz wirbt weiter dafür, die Kirchen zu Weihnachten offen zu halten. Bilz sagte MDR Aktuell, er stimme zu, dass auch die Kirchen ihrer Verantwortung gerecht werden müssten. "Ich frage mich trotzdem, ob das ein gutes Signal ist, zu sagen, wir schließen unsere Kirchen zu Weihnachten oder es findet überhaupt nichts statt", sagte der Theologe." Es bleibe die Aufgabe der Kirche, für die Menschen da zu sein.