Corona: EKD hofft weiter auf Freiluftgottesdienste zu Weihnachten

Freiluftgottesdienste zu Weihnachten
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Trotz der zugespitzten Corona-Situation hofft die evangelische Kirche, an Weihnachten große Freiluftgottesdienste abhalten zu können.
Corona: EKD hofft weiter auf Freiluftgottesdienste zu Weihnachten
Die evangelische Kirche will trotz steigender Infektionszahlen Hoffnung auf das Weihnachtsfest wecken. Trotz möglicher strenger Hygieneauflagen soll es genügend Gottesdienste geben. In Bayern wurde die Obergrenze für Freiluftgottesdienste aufgehoben.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erwartet von der Politik Spielraum bei Besucherobergrenzen für Gottesdienste mit Blick auf Weihnachten. "Angesichts der besonderen Bedeutung des Weihnachtsfestes als Fest der Liebe und der Hoffnung gerade in diesem Jahr erwarten wir daher von den politisch Verantwortlichen, mit möglichen Regelungen für Obergrenzen so umzugehen, dass von den Kirchen genügend gottesdienstliche Angebote gemacht werden können", sagte Bedford-Strohm am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dem besonderen Stellenwert der Freiheit zur Religionsausübung müsse gerade an Weihnachten Rechnung getragen werden.  

Die Regierungschefs von Bund und Ländern hatten am Mittwoch beschlossen, dass wegen der Corona-Pandemie in Risikogebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen alle Veranstaltungen auf 100 Teilnehmer begrenzt werden sollen. Ausnahmen soll es aber geben.

Die Beschlüsse von Bund und Ländern könnten vor allem im Blick auf die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit im öffentlichen Raum Auswirkungen auf das gottesdienstliche Leben haben, sagte eine Sprecherin der EKD dem epd. Man hoffe, dass Gottesdienste unter freiem Himmel auch mit mehr als 100 Personen gefeiert werden können. Die dazu notwendigen Hygienekonzepte sollen mit den Gesundheitsämtern abgestimmt werden.

Die Entwicklung der Neuinfektionen verlange den Menschen gegenwärtig viel ab, sagte Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist. Angesichts steigender Infektionszahlen komme es jetzt darauf an, die notwendigen Regeln zur Eindämmung der Pandemie einzuhalten - "und zwar nicht nur aus Zwang oder aus Angst vor Sanktionen, sondern aus freier Verantwortung".

Verantwortungsvoll mit möglichen Spielräumen umgehen

Auch die Kirchen wollten sich nach Kräften daran beteiligen. Tausende Haupt- und Ehrenamtliche in der Kirche hätten in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sie sehr verantwortungsvoll mit den möglichen Spielräumen umgingen. "Das wird auch bei den Gottesdiensten zum Weihnachtsfest der Fall sein, die die Gemeinden schon jetzt vorbereiten." Abstands- und Hygiene-Regeln seien selbstverständlich.

Konkrete Empfehlungen zur Abhaltung von Gottesdiensten werden laut EKD von den 20 Landeskirchen ausgesprochen. Zudem soll es neben Gottesdiensten in Kirchen und Freiluftgottesdiensten auch Livestreams und Fernsehgottesdienste geben. Die EKD-Sprecherin betonte, auch unter den aktuellen Bedingungen gelte: "Weihnachten findet statt."

In Bayern gilt ab Samstag trotz steigender Corona-Infektionszahlen keine Obergrenze mehr bei den Besuchszahlen für Gottesdienste an der frischen Luft. Bisher hätten maximal 200 Menschen an einem Gottesdienst unter freiem Himmel teilnehmen können, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei dem epd in München. Diese Verordnung werde nun vor allem mit Blick auf Allerheiligen (1. November) aufgehoben. Wenn die Abstands- und Hygieneregeln sowie die Maskenpflicht eingehalten werden, sei eine Aufhebung der Obergrenze trotz steigender Infektionszahlen vertretbar, betonte der Sprecher.