Falscher Alarm am Berliner Breitscheidplatz

Falscher Alarm am Berliner Breitscheidplatz
Innensenator Geisel lobt Polizeieinsatz
Terrorangst am Berliner Breitscheidplatz: Wegen zweier verdächtiger Männer lässt die Polizei am Samstagabend den Weihnachtsmarkt räumen. Dreieinhalb Stunden später geben die Beamten Entwarnung.

Eine vorsorgliche Räumung des Weihnachtsmarktes am Berliner Breitscheidplatz wegen Terrorverdachts hat sich als falscher Alarm herausgestellt. Die Polizei hatte den Markt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Samstagabend räumen lassen, weil sich zwei Männer verdächtig verhalten hatten. Innensenator Andreas Geisel (SPD) verteidigte am Sonntag die vorsorgliche Räumung: Die Sicherheit stehe im Vordergrund. Bei dem Einsatz kamen den Angaben zufolge 250 Polizisten zum Einsatz.

Wie die Polizei mitteilte, hatten Beamte zwei Männer bemerkt, die sich sehr zügig vom Weihnachtsmarkt entfernten und dabei Besucher des Marktes beiseite drängten. Bei einer Überprüfung hätten sich anfänglich Hinweise auf eine "internationale Fahndung im islamistischen Kontext" ergeben. Darüber hinaus hätten beide Männer einen salafistischen Bezug. Vorsorglich sei daraufhin der Weihnachtsmarkt geschlossen und eine in der Gedächtniskirche laufende Veranstaltung unterbrochen worden.

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Anschließend sei der Platz mit Hilfe von Sprengstoffspürhunden untersucht worden, ohne dass etwas Gefährliches gefunden worden sei, hieß es weiter. Die beiden 21 und 24 Jahre alten Männer seien nach abschließender Überprüfung ihrer Identität wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen worden. Der Einsatz dauerte den Angaben zufolge etwa dreieinhalb Stunden. 

Geisel: Polizei ist sensiblisiert und präsent

Laut Senator Geisel zeigt der Einsatz, dass sich die Sicherheitsbehörden "nicht im Routinemodus befinden und weiter wachsam sind". Die Polizei sei sensibilisiert und präsent. Im Vordergrund stehe die Sicherheit der Stadt, betonte Geisel. Klar sei dabei auch: "Ein Fehlalarm ist am Ende immer die bessere Nachricht." 

Bei einem islamistisch motivierten Terroranschlag war am 19. Dezember 2016 ein Lastwagen in die Besuchermenge des Weihnachtsmarktes auf dem Breitscheidplatz gerast. Zwölf Menschen starben, rund 100 Menschen wurden teilweise schwer verletzt. 

Seit dem Anschlag von Breitscheidplatz wurden nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) neun Terrortaten verhindert. Allein im vergangenen November seien zwei Terrorattacken abgewendet worden, teilte das BKA der "Welt am Sonntag" mit.