EKD rechnet mit etwas mehr Geld für 2020

Pinkes Sparschwein mit Kreuz
© Getty Images/iStockphoto/Burgeon
EKD rechnet mit etwas mehr Geld für 2020
Die EKD-Synode hat den Haushalt der EKD für 2020 diskutiert. Unter anderem soll der Innovationsfonds für digitale Projekte, der 2019 beschlossen wurde, 2020 weitergeführt werden. Außerdem wird die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt mit 1,3 Millionen Euro unterstützt.

Die EKD rechnet 2020 noch einmal mit etwas mehr Geld in ihrem Haushalt. Für das kommende Jahr plant der Haushaltsausschuss der Synode mit Erträgen von rund 231,7 Millionen Euro, 5,7 Millionen mehr als im Vorjahr. Der größte Anteil davon (67,3 Millionen Euro) geht an das Evangelische Werk für Entwicklung und Diakonie (EWDE), der zweitgrößte Teil in die Verwaltung, Leitung und Vorsorgeaufwendungen der EKD (53,4 Mio.).

Darüber hinaus werden die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr mit 25,6 Millionen und der Bereich Recht und Kirchenrecht der EKD mit 25,4 Millionen unterstützt. Der Rest des Haushalts verteilt sich auf Kirchliche Handlungsfelder (12,6 Mio.), Auslandsarbeit (9,8 Mio.), Ökumene (7,9 Mio.), Bildung (6,8 Mio.), den Bereich Öffentliche Verantwortung (5,5 Mio.) und 7,6 Millionen für die Bereiche Finanzen, Pressearbeit, Bevollmächtigter des Rates, Rechungsprüfung, Datenschutz und Arbeitsrechtsregelungen.

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In diesen formellen Bereichen des EKD-Haushalts finden sich die einzelnen konkreten Ausgaben. So wird beispielsweise die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Missbrauch in der evangelischen Kirche im Jahr 2020 mit 1,3 Millionen Euro unterstützt. Die 2021 anstehende Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen wird jetzt bereits zur Vorbereitung mit 800.000 Euro jährlich unterstützt. Der Neubau des Ölberg-Zentrums in Jerusalem mit einem Wissenschaftsforum und einer Begegnungsstätte wird aus dem Haushalt mit rund 7 Millionen Euro unterstützt, wobei das Projekt noch in der Planungsphase ist – die EKD hält das Geld dafür aber schon vor.

Auch das Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik, in dem unter anderem der Evangelische Pressedienst, das Magazin chrismon und natürlich evangelisch.de produziert werden, wird mit insgesamt 12,75 Millionen Euro unterstützt.

Digitaler Innovationsfonds soll weitergeführt werden

Im Gespräch mit Journalisten bestätigte Ratsmitglied Andreas Barner außerdem, dass der Innovationsfonds für digitale Projekte in Höhe von einer Million Euro, den die EKD-Synode 2018 beschlossen hatte, auch 2020 weitergeführt werden soll, weil 2019 deutlich weniger ausgegeben wurde als veranschlagt.

Für die Seenotrettung im Mittelmeer und den Plan, ein Schiff in die Mittelmeerregion zu schicken, sind keine Gelder aus dem EKD-Haushalt vorgesehen. Das Projekt soll unter dem Titel "united4rescue" komplett aus Spenden finanziert werden.

Die evangelische Kirche rechnet weiterhin mittelfristig mit deutlich weniger Einnahmen. Ratsmitglied Andreas Barner erläuterte, dass 2022 die erwartete Zunahme der Kirchensteuermittel in den Landeskirchen unterhalb der Inflationsrate liegen wird. Der sogenannte Begleitende Ausschuss ist deshalb damit befasst, die Finanzen der EKD neu zu sortieren. Den Bericht über die Arbeit dieses Ausschusses wird die EKD-Synode am Dienstagnachmittag hören.

Der Haushalt der EKD speist sich aus mehreren Quellen. Rund 165,3 Millionen kommen aus den Umlagen der Gliedkirchen der EKD, die 2,09 % mehr Kirchensteuereinnahmen als im Jahr 2018 hatten. Grund dafür seien die geringe Arbeitslosenquote und die immer noch gute wirtschaftliche Entwicklung, sagte Ratsmitglied Andreas Barner bei der Einbringung des Haushaltes in die EKD-Synode. Rund 30,4 Millionen sind sogenannte "Erträge aus kirchlicher Tätigkeit", die vor allem Zahlungen an Berufsgenossenschaften und die Künstersozialabgabe enthalten. Diese Erträge kommen aus den Gliedkirchen und werden von der EKD weitergeleitet. Rund 26,2 Millionen Euro sind Kirchensteuer und Zuwendungen direkt an die EKD. 7 Millionen sind "sonstige ordentliche Erträge". 2,8 Millionen stammen aus Kollekten, Zuschüsse und Spenden an die EKD.

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