Steinmeier besucht Synagoge in Halle

Der Davidstern auf dem Dach der Synagoge in Halle nach dem Anschalg an Jom Kippur.
© Jan Woitas/dpa
Der Davidstern auf dem Dach der Synagoge in Halle, wo ein schwerbewaffneter Täter versucht hatte einzudringen und dort unter Dutzenden Gläubigen ein Blutbad anzurichten.
Steinmeier besucht Synagoge in Halle
Nach dem antisemitischen Anschlag in Halle besucht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag die dortige Synagoge.

Berlin (epd). Das Bundespräsidialamt teilte am Morgen auf Anfrage mit, dass Steinmeier gegen Mittag in Halle sein wird. Er wird demnach auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) treffen.

Steinmeier war am Mittwoch bei den Veranstaltungen zum Gedenken an den 30. Jahrestag der friedlichen Revolution in Leipzig, die von dem Anschlag im benachbarten Halle überschattet wurden. Beim Lichtfest am Abend erklärte Steinmeier: "Aus einem Tag der Freude ist ein Tag des Leids geworden."

Aleksandra Dulciewicz (v.l.), Oberbürgermeisterin der Stadt Danzig; Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, Kathrin Mahler Walther, Bürgerrechtlerin; Elke Büdenbender und ihr Ehemann, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier; Ayleena Jung und ihr Ehemann Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, stellten Kerzen auf dem Leipziger Augustusplatz zum Lichtfest auf.

Noch am Abend telefonierte der Bundespräsident nach Angaben seiner Sprecherin mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Schuster wird am Donnerstag gemeinsam mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, nach Halle fahren. Auch sie planen Gespräche mit der dortigen jüdischen Gemeinde.

Im sachsen-anhaltischen Halle waren am Mittwoch nach Polizeiangaben in der Nähe einer Synagoge zwei Menschen erschossen worden. Am frühen Nachmittag wurde ein Verdächtiger festgenommen. Laut Bundesinnenminister Seehofer ist von einem antisemitischen Motiv und einem rechtsextremistischen Hintergrund auszugehen.