"Mission Lifeline" plant Schiffs-Demonstration im Mittelmeer

#YACHTFLEET Demo im zentralen Mittelmeer
© Hermine Poschmann
Jedes Schiff und jede Crew, die der Aktion "Yachtfleet" anschließt, erhöht den Druck auf die EU. Los gehts aufs Mittelmeer vom 16. bis 21. Juni 2019.
"Mission Lifeline" plant Schiffs-Demonstration im Mittelmeer
Die Dresdner Hilfsorganisation "Mission Lifeline" startet am Sonntag eine internationale Aktionswoche auf dem Mittelmeer.

Unter dem Motto "Yachtfleet" seien bis zum 21. Juni private Schiffe unterwegs, um ein Zeichen für Humanität und Menschlichkeit zu setzen, teilte Lifeline-Sprecher Axel Steier am Donnerstag in Dresden mit. Sie hätten auch Rettungsmittel für rund 250 Menschen dabei. Bis etwa 80 Personen könnten - falls notwendig - an Bord der Yachten genommen werden, um sie in den nächsten sicheren Hafen zu bringen.

Mit "Yachtfleet" demonstriere die Hilfsorganisation gegen "die menschenverachtende EU-Politik", erklärte Steier. "Wir kreuzen mit einer Flotte von Yachten auf dem zentralen Mittelmeer und fordern damit zur Wahrung der Menschenrechte auf", betonte er. Zu Beginn der Aktionswoche am Sonntag ist ein Gedenken an die Toten in Mittelmeer geplant.

In den vergangenen Tagen hatten sich den Angaben zufolge rund 30 Teilnehmer auf die Schiffsdemonstration vorbereitet. Sie kommen Steier zufolge aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Griechenland, Italien, Portugal und Syrien. "Wir verfügen derzeit über zwei Segelyachten, welche derart ausgestattet sind, dass eine Stabilisierung von Menschen in Seenot gewährleistet werden kann", erklärte er. Außerdem sei eine medizinische Notfallversorgung an Bord sichergestellt. Es sei nicht auszuschließen, dass die Flotte während der Demonstration auf Menschen in Seenot trifft.

"Mission Lifeline" hatten im Sommer vergangenen Jahres im Mittelmeer 234 Flüchtlinge an Bord genommen. Erst nach tagelanger Irrfahrt durfte das Schiff in Valletta anlegen und wurde danach von Maltas Behörden beschlagnahmt. "Lifeline"-Kapitän Claus-Peter Reisch musste sich in Valletta vor Gericht verantworten und wurde vor wenigen Wochen wegen des Vorwurfs der falschen Registrierung des Rettungsschiffes zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Reisch hat inzwischen Revision gegen das Urteil eingelegt.