Entwicklungsinvestitionsfonds für Afrika stößt auf Kritik

Frauen im Senegal
©epd-bild/imageBROKER/Herbert Berger
Immer mehr Frauen im Senegal versuchen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Entwicklungsinvestitionsfonds soll auch afrikanische Mittelständler und Start-ups finanzieren.
Entwicklungsinvestitionsfonds für Afrika stößt auf Kritik
Der Entwicklungsinvestitionsfonds für Afrika greift nach Ansicht von Entwicklungsexperten zu kurz.

Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" forderte am Mittwoch in Berlin eine Gleichberechtigung afrikanischer Unternehmer bei der Vergabe der Mittel. Der Abteilungsleiter Afrika, Reinhard Palm, wies darauf hin, dass 60 Prozent der Mittel für deutsche und europäische Unternehmen reserviert worden seien.

Der entwicklungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Uwe Kekeritz, äußerte ebenfalls die Befürchtung, dass der Großteil der Mittel vor allem europäischen Unternehmen zugutekommt. Unklar sei zudem, inwieweit positive Entwicklungseffekte entstehen, erklärte er. Der Fokus auf die Reformpartnerländer führe derweil dazu, dass die am wenigsten entwickelten Länder nicht in ausreichendem Maße von der Initiative profitierten. Die FDP-Fraktion hatte am Vortag bereits zu hohe Hürden für kleine und mittlere Unternehmen kritisiert.

Die Bundesregierung startete am Dienstag den Entwicklungsinvestitionsfonds, aus dem Firmen Kredite für Aktivitäten in afrikanischen Ländern erhalten können. Als erstes Programm wurde zunächst "AfricaConnect" lanciert mit einem Volumen von bis zu 400 Millionen Euro. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) vergibt die Kredite und übernimmt gewisse Risikoabsicherungen. Geförderte Unternehmen müssen einen wirtschaftlich tragfähigen Businessplan vorlegen und entwicklungspolitische, ökologische und soziale Kriterien erfüllen.

Der Entwicklungsinvestitionsfonds soll mit insgesamt einer Milliarde Euro ausgestattet werden. Damit werden auch Maßnahmen zur Unterstützung afrikanischer Mittelständler und Start-ups finanziert. Im Fokus stehen dabei die Partnerländer der Initiative "Compact with Africa", zu denen Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo und Tunesien zählen. Im Gegenzug erklären sie sich bereit, verstärkt gegen Korruption vorzugehen und Maßnahmen für mehr Transparenz einzuleiten.