Methodisten lehnen gleichgeschlechtliche Ehen weiter ab

Gleichgeschlechtliche Ehe
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Zwei männliche Figuren in Anzug stehen als Dekoration auf einer Hochzeitstorte. (Symbolbild)
Methodisten lehnen gleichgeschlechtliche Ehen weiter ab
Die weltweit 12,6 Millionen Mitglieder zählende Vereinigte Methodistenkirche lehnt gleichgeschlechtliche Ehen weiterhin ab. Bei ihrer am Dienstag (Ortszeit) in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri zu Ende gegangenen Generalversammlung stimmten die Delegierten mit 438 zu 384 Stimmen für den sogenannten Traditionellen Plan. Diese Resolution sieht vor, dass die protestantische Kirche an ihren derzeit geltenden Vorschriften gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen in Partnerschaft lebende schwule und lesbische Pastoren festhält.

Ein Reformkonzept, demzufolge einzelne Gemeinden über diese Fragen entscheiden dürfen, fand nach oftmals emotionalen Debatten keine Mehrheit. Ihre Haltung zur Homosexualität beschäftigt die Methodisten seit Jahren. In den USA haben einige Methodistenpastoren gleichgeschlechtliche Ehen gesegnet. Konservative US-Kirchenmitglieder und besonders viele Mitglieder aus Afrika lehnen das grundsätzlich ab.

Der Informationsdienst der Methodistenkirche zitierte den Konferenzdelegierten Antoine Umba Ilunga aus dem Kongo. Er sei für den Traditionellen Plan, weil "die Bibel sagt, ein Mann müsse eine Frau heiraten". Der US-amerikanische Pastor Tom Berlin aus Virginia hingegen warnte, viele Pastoren in den USA würden die Kirche wegen des Traditionellen Plans verlassen. Der Plan sei ein Virus, der "die amerikanische Kirche sehr krank machen" werde.

Der Methodismus bildete sich im 18. Jahrhundert in England als Erweckungsbewegung. Sie betonte verbindlichen Glauben, soziales Engagement und praktische Dienste der Nächstenliebe. In den USA ist die Methodistenkirche nach dem Südlichen Baptistenverband die zweitgrößte protestantische Kirche. Rund sieben Millionen der nach Kirchenangaben 12,6 Millionen Methodisten leben in den USA. Prominenente US-Methodisten sind Ex-Außenministerin Hillary Clinton und der frühere Präsident George W. Bush.

In den USA verliert die Kirche seit Jahren Mitglieder, wie aus Kirchenstatistiken hervorgeht. In afrikanischen Ländern dagegen gewinnt sie stark dazu. In Deutschland gibt es laut Kirchenangaben rund 30.000 Methodisten. Nach Angaben des Informationsdienstes "Religion News Service" kamen 58 Prozent der Delegierten in St. Louis aus den USA.