Irmgard Schwaetzer erinnert an Bedeutung der Weimarer Verfassung

Irmgard Schwaetzer
Foto: epd-bild/Norbert Neetz
Irmgard Schwaetzer erinnert an die Bedeutung der Weimarer Verfassung für das Verhältnis von Kirche und Staat.
Irmgard Schwaetzer erinnert an Bedeutung der Weimarer Verfassung
Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat an die Bedeutung der Weimarer Verfassung für das Verhältnis von Kirche und Staat erinnert.

Mit der Weimarer Reichsverfassung sei die Grundlage für das moderne Religionsverfassungsrecht des Grundgesetzes gelegt worden. Es sichere die Religionsfreiheit. Das öffentliche Wirken der Kirchen werde vom Staat in "fördernder Neutralität" geschützt, sagte Schwaetzer am Dienstag in Hannover.

Ein Festakt am Mittwoch in Weimar unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert daran, dass am 6. Februar vor 100 Jahren die verfassungsgebende Nationalversammlung erstmals in Weimar zusammenkam. Schwaetzer sagte, bis heute seien die Regelungen der Weimarer Verfassung prägend für das Verhältnis von Staat und Kirche. "Die Freiheit zur Religion bedeutet eben auch, dass den Religionen Raum zur öffentlichen Entfaltung eingeräumt wird", erläuterte die ehemalige Bundesministerin. Das sei von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Zukunft.  

Die erste deutsche Demokratie wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs am 9. November 1918 ausgerufen. Die Verfassung sah im Bezug auf das Verhältnis zwischen Kirche und Staat die weltanschauliche Neutralität des Staates vor. Der Staat räumte den Kirchen dennoch eine Sonderstellung ein, ermöglichte ihnen, Kirchensteuer zu erheben und in der Wohlfahrt einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.