Fernsehwochenvorschau: "Wenn der Zufall Schicksal spielt"

Ein Zufall hat Manfred und Claudia wieder zusammengeführt.
Foto: ZDF und Anabel Münstermann
14.01., 3sat, 23.55 Uhr: "37 Grad: Wenn der Zufall Schicksal spielt – Momente, die das Leben entscheiden": Ein Zufall hat Manfred und Claudia wieder zusammengeführt.
Fernsehwochenvorschau: "Wenn der Zufall Schicksal spielt"
Fernsehwochenvorschau vom 13.1 bis 18.1.2019
Der Zufall durchkreuzt Pläne, greift in unseren Alltag ein, gibt ihm einen neuen Dreh, bringt Unglück oder gar den Tod. Aber wenn wir Glück haben, eröffnet er auch einmalige Chancen. Mit Zufall und Schicksal beschäftigt sich dieser "37 Grad"-Film. Und das gibt es noch im TV.

13.1., ARD, 17.30 Uhr: "Echtes Leben: Jenny und die vergessenen Roma-Kinder"

Jennys Geschichte beginnt mit einem Zufall. Im Winter 2007 entdeckt sie während einer Rumänienreise einen Slum in der Nähe von Sibiu-Herrmannstadt. Die Kinder sind unterernährt. Viele Babys schweben in Lebensgefahr. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, nur Hütten und Dreck. Jenny Rasche, damals 23 Jahre, ist erschüttert. Die Bilder dieser verhungerten Kinder hat sie nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Zurück in Deutschland gründet sie eine Hilfsorganisation und zieht kurz darauf mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Kindern nach Rumänien. Jenny möchte vor Ort helfen. Sie beginnt mit dem Elementarsten und versorgt die Roma mit Essen und warmer Kleidung. Und sie übernimmt Verantwortung für die vierzig Kinder im Slum. Mit Spendengeldern aus Deutschland und der Schweiz gründet sie ein Tageszentrum mit einer angegliederten Schule für Analphabeten. Die ersten Jahre sind schwierig. Die Kinder, die bisher ein elendes Bettlerleben führten, sind traumatisiert. Und dennoch: Mit der Zeit fassen die Kinder Vertrauen zu Jenny. Mittlerweile besuchen viele der Kinder weiterführende Schulen oder erlernen einen Beruf. Sie haben das Kommando in der Siedlung übernommen. Die erste Generation, die wieder Lust auf Leben entwickelt. Fast zehn Jahre lang hat ein Filmteam die Arbeit und das Leben von Jenny Rasche begleitet. Antje Schneiders Dokumentation erzählt die Geschichte einer Frau, die unermüdlich kämpft: für ein besseres Leben der Roma-Kinder, für weniger Leid, für Gerechtigkeit und Chancengleichheit.

13.1., ZDF, 9.30 Uhr: "Evangelischer Gottesdienst"

Der Gottesdienst mit Pastor Matthias Walter, übertragen aus der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Berlin-Steglitz, erinnert an den amerikanischen Bürgerrechtler und Baptistenpastor Martin Luther King, der am 15. Januar achtzig Jahre alt geworden wäre. Aus seinem Glauben heraus stand er für Gewaltfreiheit. Drei Wochen lang hat eine Gruppe aus der Gemeinde versucht, die Maxime Martin Luther Kings konsequent umzusetzen. Einige werden im Gottesdienst darüber berichten, welche Erfahrungen sie im heutigen Berlin damit gemacht haben und wo sie an eigene Grenzen gestoßen sind. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgen die Band und der Chor der Gemeinde unter Leitung von Sabine Schmidt sowie Lennard Heinrich an der Orgel.

13.1., ARD alpha, 21.50 Uhr: "Streetphilosophy: Habe Mut zu scheitern!"

Niemand will scheitern. Und doch sind es gerade die Niederlagen, aus denen wir gestärkt hervorgehen. Brauchen wir eine offensivere Kultur des Scheiterns? Diese Frage beschäftigt Jonas Bosslet in dieser Folge von "Streetphilosophy". Er sagt sich: Wer immer nur auf Sicherheit setzt, verpasst viel vom Leben - also raus aus der Komfortzone und rauf auf die Bühne! Einen Abend lang ist Jonas Teil der Gorillas, einer Impro-Theatergruppe im Berliner Bezirk Kreuzberg. Als Laie unter geübten Schauspielern begibt er sich in eine Situation, in der er scheitern kann - vor den Augen von 120 Zuschauern. Er kommt ins Theater, setzt sich an die Bar und verliert sich in der Erinnerung an die letzte Nacht: In einer Eckkneipe im Prenzlauer Berg hat er Marcus kennengelernt, der sein Kleingeld gerne am Spielautomaten verzockt. Auch wenn er so gut wie nie gewinnt. Warum spielt er trotzdem immer wieder? Ist es die Lust am Scheitern, die ihn dazu treibt? Jonas zieht in seiner Erinnerung weiter durch die Nacht. Am Rosenthaler Platz begegnet er dem Straßenmusiker Phil und seiner Band Apples in Space. Wie viel Mut braucht es, sein Innerstes so in die Nacht hinein zu singen? Was, wenn niemand stehen bleibt?

Jonas schreckt aus seinem Tagtraum auf. Vor ihm steht Billa, Impro-Schauspielerin und Coach. Sie weiß, wie man mit der Angst vor dem Versagen umgeht, was gegen die Leere im Kopf hilft: "Hab Vertrauen in dich! Dir fällt schon was ein!" Bevor er auf die Bühne muss, wird Jonas vom Philosophen Marco am Theater abgeholt. Die beiden machen einen kleinen Spaziergang und sprechen darüber, was Scheitern für das Leben bedeutet, was man aus Krisen lernen und wie man sich vor ihnen schützen kann. "Stell dich möglichst breit auf!", rät Marco. Das erinnert Jonas an Tausendsassa Rafael Horzon, mit dem er in einer Piper 28 über Berlin geflogen ist. Horzons Credo: "Immer so viel wie nur möglich parallel machen! Dann kannst du nicht scheitern!" Zurück im Theater wird's ernst: Jonas muss raus auf die Bühne. Wird er scheitern?

13.1., Tagesschau24, 21.30 Uhr: "Anker oder Albtraum?"

Anas aus Syrien hat eine Odyssee hinter sich. Über Libyen und Griechenland hat er es bis nach Deutschland geschafft. Seine gesamte Familie ist im Syrien-Krieg ums Leben gekommen. In Bamberg wird der 23-Jährige registriert und nun liegt seine gesamte Hoffnung im "Entscheidungs- und Rückführungszentrum" mit Platz für rund 1.400 Asylbewerber. Es ist eines der neu geschaffenen sogenannten Ankerzentren in Deutschland. Alle Behörden sind hier ansässig, vom Asylbundesamt BAMF bis zum Verwaltungsgericht. Ziel ist es, durch die enge Koordinierung innerhalb von acht Wochen über einen Asylantrag zu entscheiden. Doch kann das funktionieren, bei über 15 Nationalitäten auf einem Areal, ohne Beschäftigung für die Betroffenen, ohne eine gemeinsame Sprache und Kultur?

Ein Team des Bayerischen Rundfunks erhielt erstmals die Erlaubnis, ohne Auflagen hinter die Kulissen der Bamberger Asylunterkunft zu blicken. Einrichtungsleiter Markus Oesterlein ist vom Konzept des neuen Ankerzentrums überzeugt. Gerade erst hat er gegen große Widerstände der Bevölkerung einen Shuttlebus für die Flüchtlinge in die Stadt organisiert. Er gibt zu, dass es zwischen den Flüchtlingen immer wieder zu Konflikten kommt. Über 300 Polizeieinsätze gab es allein im vergangenen Jahr. Doch laut Oesterlein handelte es sich immer um kleinere Reibereien. Die Polizei betont, dass es bisher zu keinen schweren Straftaten gekommen sei.

In Block 5 ist Anas untergebracht, gemeinsam mit sechs anderen Männern aus Syrien. Die Verwaltung achtet darauf, dass Landsleute zusammen wohnen, sofern die Nationalitäten überhaupt klar sind. Das Kochen ist verboten, zu oft hat es gebrannt. Stattdessen gibt es eine riesige Kantine auf dem Gelände. Seine erste Anhörung hatte Anas bereits. Nun wartet und hofft er. Schnelle Entscheidungen scheinen in Theorie und Statistik gut zu funktionieren. Doch viele Flüchtlinge müssen länger bleiben, wie etwa die kurdisch-syrische Familie von Ali. Er hat drei Kinder und lebt schon seit mehr als eineinhalb Jahre in Bamberg. Inzwischen fühlt er sich psychisch am Ende. Seine Familie ist über Litauen eingereist, nun könnte er nach dem Dublin-Abkommen dahin zurückgeschickt werden. Wie sieht seine Zukunft aus?

13.1., Tagesschau24, 22.00 Uhr: "Nach der Flucht - zwischen Anerkennung und Abschiebung"

Nihad und seine Frau Violeta sind mit ihren beiden kleinen Kindern vom Balkan geflüchtet. Ihre Liebe wurde in der Heimat nicht akzeptiert. Nihad kommt aus Bosnien, seine Frau Violeta ist aus dem Kosovo. Die Länder erkennen sich gegenseitig nicht an. Ein gemeinsames Leben war praktisch unmöglich, sagen sie. Sie wissen um die schlechten Chancen. Trotzdem hoffen sie, dass ihr spezieller Fall vielleicht doch Aussicht auf Asyl hat. Osama und seine Frau Nour dagegen können sich eigentlich sicher sein, als Flüchtlinge anerkannt zu werden. Das junge Paar kommt aus Syrien. Die Studenten wollen sich jetzt so schnell wie möglich etwas Neues aufbauen, arbeiten, weiterstudieren.

Zwei Paare aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Voraussetzungen, aber demselben Ziel: endlich frei und sicher in Frieden leben zu können. Dürfen sie bleiben? Wenn ja, wie lange? Seit ihrer Ankunft in Deutschland vor fünfzehn Monaten begleitet Anne Bielefeld die beiden Paare bei ihrem Versuch, hier Fuß zu fassen. Das ist schwieriger als gedacht. Alles hängt von den Behörden ab. Für Osama und Nour kann es nicht schnell genug, für Nihad und Violeta nicht langsam genug gehen. Die Asylbewerber erleben eine nervenaufreibende Zeit, geprägt von Hoffnung, Angst und Ungewissheit.

14.1., 3sat, 22.25 Uhr: "I love me and you - Schauspielerin mit Down Syndrom”

Julia ist verliebt. Julia ist Schauspielerin. Julia hat das Down-Syndrom. Fünf Jahre lang dokumentierte Andrea Pfalzgraf die außergewöhnliche Karriere dieser jungen Frau. Anfangs hätte niemand gedacht, dass die heute 25-jährige Julia Häusermann auf Bühnen in Europa, Asien und Amerika Theater spielen würde und dafür nicht nur diverse Preise bekommt, sondern auch die Liebe ihres Lebens kennenlernt. Als das Schweizer Fernsehen 2012 den Film "Goethe, Faust und Julia" ausstrahlte, war schon klar, dass die junge Frau einen außergewöhnlichen Lebenslauf hat. Der Film zeigte die zweijährige Ausbildungszeit von Julia zur Schauspielpraktikerin. Am Theater in Zürich lernte sie, Rollen zu interpretieren und alles, was es sonst noch braucht, um eine gute Schauspielerin zu werden. Die Kamera begleitete Julia auf ihrem manchmal mühsamen, aber meist lustvollen Weg zum Erfolg. Inzwischen ist Julia erwachsen geworden. Sie hat sich in ihren Schauspielkollegen Remo verliebt und ist mit ihm zusammengezogen. Ihr nächstes Ziel ist Hollywood. Ein Film voller Kraft und Poesie über eine junge, selbstbewusste Frau mit großen Träumen, die von sich sagt: "Ich bin normal. Ich habe einfach ein Handicap."

14.1., 3sat, 23.55 Uhr: "37 Grad: Wenn der Zufall Schicksal spielt"

Es gibt Erlebnisse zwischen Himmel und Erde, die mit dem Verstand nicht zu erklären sind. Anabel Münstermann geht in ihrem Film der Frage nach, ob solche Ereignisse Zufall sind oder so etwas wie Schicksal. Viele Menschen glauben an einen großen Plan, den das Leben für sie geschrieben hat, weil sich die Dinge mitunter verblüffend gut fügen: Der eine hat seine große Liebe getroffen, weil er eine Straßenbahn verpasst hat, der andere hat den Job fürs Leben gefunden, weil er auf einer Party zufällig mit einem anderen Gast ins Gespräch gekommen ist. Für Rationalisten klingen Begriffe wie Vorbestimmung, Fügung oder Schicksal Esoterik und selbst gebastelter Religion. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie bestimmte Wendungen und Ereignisse im Leben zu deuten sind. Fest steht jedoch: Der Zufall durchkreuzt Pläne, greift in unseren Alltag ein, gibt ihm einen neuen, ungeplanten Dreh, bringt Unglück oder gar den Tod. Aber wenn wir Glück haben, eröffnet er auch einmalige Chancen.

Zu den Geschichten, die die Autorin erzählt, gehört auch die von Thomas (40). Wenn er damals nicht den Bus verpasst hätte, gäbe es ihn jetzt nicht mehr: Er ist vor 13 Jahren beinahe Opfer eines terroristischen Bombenanschlags in London geworden. Thomas' Einstellung zum Leben ist immer optimistisch, voller Gottvertrauen. Er glaubt, es war kein Zufall, dass er damals genau im entscheidenden Moment zu spät gekommen ist. Manfred (62) ist promovierter Naturwissenschaftler und davon überzeugt, dass alles im Leben immer nur zufällig geschieht. An schicksalhafte Fügungen oder Bestimmung glaubt er nicht, an Gott schon gar nicht. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse in seinem Leben. Zufällig trifft er nach vierzig Jahren seine Schulhofliebe Claudia wieder. Hals über Kopf verlässt Manfred Frau, Kind und Eigenheim, um der ersten großen Liebe aus Kindertagen zu folgen. Wenige Wochen später bekommt er eine Krebsdiagnose mit sehr geringer Überlebenswahrscheinlichkeit. Seitdem betrachtet er das Leben aus einem ganz neuen Blickwinkel. Christine (53), Erzieherin aus Berlin, war schon immer davon überzeugt, dass die einschneidenden Ereignisse im Leben nicht durch Zufall gelenkt werden, sondern dass alles Bestimmung ist. Mehr noch glaubt sie, dass vieles, was passiert, innerlich zu spüren ist, sich vorher ankündigt. Am 11. April macht sie sich schick, denn sie feiert ihren 33. Geburtstag. Es ist der Tag, an dem sie noch einmal das Leben geschenkt bekommen hat. Damals ist das alte Fährboot, das sie und zwei Reisegefährtinnen von einer thailändischen Insel zum Festland bringen sollte, mitten auf dem Meer gesunken. Sie wagen es, zu dritt los zu schwimmen, fünf Stunden lang durch die Nacht. Sie erreichen tatsächlich Land, und es gelingt ihnen, Hilfe zu holen. Dank dieser erstaunlichen Rettungsaktion konnten noch mehr als neunzig Überlebende aus dem Bootswrack gerettet werden. Christine ist sich sicher: Das war Schicksal.

14.1., WDR, 22.10 Uhr: "Wie "Holocaust" ins Fernsehen kam

Seit der letzten Woche zeigen WDR, SWR und NDR die Serie Holocaust. Alice Agneskirchner erzählt in ihrer Dokumentation die Geschichte dieses Fernseh-Ereignisses: 1978/79 wurde die US-Serie zum weltweiten Überraschungserfolg. Als sie nach Deutschland kam und unter Federführung des WDR in den Dritten Programmen der ARD ausgestrahlt wurde, löste sie ein ungeahntes Echo aus. Was mit dem bis dahin unbekannten Wort Holocaust ausgedrückt wird, traf viele Millionen Menschen dort, wo bisher die unfassbaren Schrecken der eigenen und kollektiven Vergangenheit nicht zugelassen worden waren: mitten ins Herz.

Die Serie schildert das Schicksal der fiktiven jüdischen Familie Weiss. Diese Familie durchlebt vor den Augen der Fernsehöffentlichkeit exemplarisch das, was Millionen Juden hatten erleiden müssen, bis zum Tod in der Gaskammer. Gleichzeitig begleitet die Serie Erik Dorf bei seiner Transformation zum bekennenden und aktiven Nationalsozialisten. Das Grauen der Judenverfolgung wird hochemotional inszeniert, Opfer und Täter bekommen Gesichter. Die Serie ist ausschließlich an Originalschauplätzen in Deutschland und Österreich entstanden, auch im KZ Mauthausen, einschließlich Hakenkreuz-Flaggen. Der Regisseur Marvin J. Chomsky, der Produzent Robert Berger, Schauspielerinnen und Schauspieler erinnern sich an die besondere, oft beklemmende Atmosphäre der Dreharbeiten, an Begegnungen mit der historischen Wirklichkeit hinter der Fiktion, über die sie später kaum jemals wieder gesprochen haben. Der ehemalige WDR-Fernsehspielchef Günter Rohrbach, der die Serie nach Deutschland brachte, schildert die ungewöhnlich scharfe Debatte im Vorfeld. Es war eine aufgeladene Situation, mit Drohungen und Schmähungen von Rechts und Links und zahlreichen Versuchen, die Ausstrahlung zu verhindern. Die Reaktionen der Zuschauer übertrafen alle Erwartungen, und fast jeder, der damals "Holocaust" gesehen hat, kann sich heute noch daran erinnern, was das mit ihm oder ihr gemacht hat. NDR (23.50 Uhr) und SWR (23.30 Uhr) zeigen die Dokumentation am Mittwoch.

15.1., ZDF, 22.15 Uhr: "37 Grad: Meine Mutter, mein Sorgenkind"

Die Altersarmut in Deutschland nimmt zu. Heute gilt jeder sechste Rentner als arm: vor allem Senioren, die nicht durchgängig gearbeitet haben. Das stellt Familien vor Herausforderungen, denn wenn die Rente nicht reicht, sind die Kinder gefragt. Birthe Jessen zeigt in ihrer Reportage, dass die Kinder oft mit eigenen Problemen zu kämpfen haben; und dass es vielen Eltern nicht leicht fällt, die Hilfe überhaupt anzunehmen. Christiane studierte noch, als der Hilferuf ihrer Mutter kam. Sie war erschüttert, denn bis dahin kannte sie die Mutter immer nur als starke Frau. Giesela, heute 66, war Geschäftsführerin einer Restaurantkette, stand mitten im Leben, als ein Herzinfarkt sie aus der Bahn warf. Kurz darauf ging ihre Ehe in die Brüche, und die damals 53-Jährige fiel psychisch und finanziell in ein tiefes Loch. Christiane holte sie zu sich, kümmerte sich um ihre Gesundheit, organisierte eine kleine Wohnung und gebrauchte Möbel: "Es ist wie ein Rollenwechsel. Ich bin jetzt die Mutter, sie das Kind." Sebastian setzt gerade alles daran, seine Mutter von Neumünster zu sich nach Essen zu holen. Die Frau lebt von 750 Euro Rente im Monat; das reicht zum Überleben, aber nicht zum Leben. Sie war Taxifahrerin und hat einen kaputten Rücken, deshalb kann sie keinen Nebenjob annehmen. Und dass sie zwischendurch ihre vier Kinder großgezogen hat, rächt sich jetzt in Form einer niedrigen Rente.

Frauen, die wegen der Kinder nicht voll gearbeitet haben, rutschen häufiger in die Armut als Männer. In den nächsten Jahren könnte jede dritte alleinstehende Frau, die in Rente geht, auf zusätzliche finanzielle Unterstützung angewiesen sein, so die Schätzungen einer Studie der Bertelsmann Stiftung. Connys Mutter wuchs in der DDR auf und arbeitete in einer Fabrik, ein typisches Nachkriegskind, das in ärmlichen Verhältnissen groß geworden ist. Conny würde sie gerne unterstützen, aber die Mutter lässt sich nicht gerne helfen. Auch wenn Krisen nicht ausbleiben: In vielen Fällen ist der Rollentausch auch die Chance für einen Neubeginn in der Beziehung.

15.1., Arte, 20.15 Uhr: "Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto"

"Wer schreibt unsere Geschichte? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Erlebnisse, unsere Traditionen, unser Leid durch unsere eigenen Zeugnisse und nicht nur aus der menschenverachtenden Perspektive der Nazis überliefert werden?" Getrieben von diesen Fragen und Motiven haben der junge Historiker Emanuel Ringelblum und seine rund sechzig Mitstreiter während des Zweiten Weltkriegs über Jahre hinweg ein Geheimarchiv im Warschauer Ghetto betrieben und gefüllt. Unter dem Tarnnamen "Oneg Shabbat" ("Freude am Sabbat") sammelten und vergruben die Mitglieder der geheimen Vereinigung Fotos, Tagebücher, NS-Verordnungen und jiddische Poesie, um der Nachwelt ein authentisches Zeugnis vom Leben im Ghetto und den Verbrechen der NS-Besatzer zu geben. Nur drei von Ringelblums Mitstreitern überlebten den Holocaust, darunter Rachel Auerbach, aus deren Perspektive die Dokumentation erzählt wird. Dank ihrer Hilfe und Beharrlichkeit konnte nach Ende des Krieges in mehreren Suchaktionen ein Großteil der Archivalien aus den Trümmern geborgen werden. Seit 1999 ist das Ghettoarchiv Weltdokumentenerbe der Unesco.

Der Film von Roberta Grossman schildert die Entstehungsgeschichte des Untergrundarchivs, über die Räumung des Ghettos bis zum Auffinden der vergrabenen Dokumente nach dem Krieg. Mit Spielszenen, zeithistorischen Aufnahmen, internationalen Experten und Auszügen aus den überlieferten Tagebüchern werden das alltägliche Leiden im Ghetto, der Hunger, die Verzweiflung und die leidenschaftliche gemeinsame Arbeit an einer eigenen, jüdischen Überlieferung veranschaulicht.

15.1., Arte, 21.45 Uhr: "Als die Nazis an die Macht kamen"

Im Rahmen des Programmschwerpunkts "Gegen das Vergessen" zeigt Arte eine zweiteilige über Machtergreifung und Gleichschaltung. Anfang der Dreißigerjahre steckte Deutschland - wie ein Großteil der industriellen Welt - in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Arbeitslosigkeit, Rezession und zunehmende politische Gewalt brachten den demokratischen Staat an den Rand des Zusammenbruchs. Dieses Klima kam Adolf Hitler zugute, dessen Partei mehr und mehr Anhänger fand. Der aggressive und antisemitische Diskurs der NSDAP fiel nicht nur bei Teilen der Arbeiterschaft, sondern auch bei einem Teil der deutschen Eliten auf fruchtbaren Boden.

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident von Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Manche meinten, das sei ein "Spuk", Hitler könne sich nur wenige Monate an der Macht halten. Doch das Gegenteil trat ein: Innerhalb kürzester Zeit weiteten die Nazis ihren Einfluss auf die gesamte Gesellschaft aus. Die Männer der SA verbreiteten als Hilfspolizei Angst und Schrecken auf den Straßen und gingen mit dumpfer Brutalität gegen Regimegegner, vor allem gegen Kommunisten und Sozialdemokraten, vor. In Dachau, vor den Toren Münchens, wurde auf dem Gelände einer stillgelegten Munitionsfabrik das erste Konzentrationslager errichtet. Menschen jüdischen Glaubens wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt, sie wurden aus dem Staatsdienst entlassen, jüdische Geschäfte und Betriebe wurden im gesamten Reich boykottiert. Am 23. März 1933 verabschiedete der Reichstag, in dem die Nationalsozialisten nicht die Mehrheit hatten, mit den Stimmen des katholischen Zentrums das sogenannte Ermächtigungsgesetz. Die SPD stimmte dagegen, die Abgeordneten der KPD waren bereits im Gefängnis oder im KZ. Dieses Gesetz schuf eine scheinbare rechtliche Grundlage für eine Diktatur. Viele Menschen, Künstler, Dichter, Schriftsteller und Wissenschaftler verstanden, dass dies der Anfang einer Schreckensherrschaft ist. Sie beschlossen, aus Deutschland zu emigrieren. Wissenschaftler der Harvard-Universität baten sie, ihre Erfahrungen aufzuschreiben. Ihre Texte werden von Eva Matthes gelesen.

15.1., Arte, 23.30 Uhr: "Rosa Luxemburg - Der Preis der Freiheit"

Rosa Luxemburg gilt neben Karl Liebknecht als wichtigste Repräsentantin internationalistischer und antimilitaristischer Positionen in der SPD. Anfang des 20. Jahrhunderts, als kaum Frauen studierten, gehörte sie zu den wenigen promovierten Akademikerinnen in Deutschland und war zugleich eine der wenigen Frauen in der aktiven Politik. Ihre leidenschaftliche und überzeugende Kapitalismuskritik war der Motor ihres revolutionären Tuns. Hundert Jahre nach ihrer Ermordung erzählt die Dokumentation von dem Leben und den Idealen der großen Sozialistin. Ihre berühmte Aussage "Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden" hat schon die Proteste der Bürgerbewegung der DDR inspiriert und bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.

Der Film führt an die wichtigsten Lebensorte von Rosa Luxemburg und zeigt mit Hilfe animierten Zeichnungen der britischen Künstlerin Kate Evans unterschiedliche Lebensphasen der Revolutionärin. Erzählungen zahlreicher Persönlichkeiten wie der Regisseurin Margarethe von Trotta, der Historiker Jörn Schütrumpf und Holger Politt, der polnischen Kunsthistorikerin Dorota Sajewska, der brasilianischen Biografin Isabel Loureiro und der Politiker Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi liefern einen detaillierten Einblick in das facettenreiche Leben der mutigen großen Dame der sozialistischen Bewegung. In Zeiten, in denen Populisten in Europa und der ganzen Welt ihre nationalistischen Ansichten immer lauter kundtun, sind Luxemburgs Bestrebungen von großem Interesse und erinnern an die humanistischen Wurzeln der europäischen Kultur.

16.1., Arte, 23.15 Uhr: "Das widerspenstige Leben von Marceline Loridan-Ivens"

Die jüdische Filmemacherin Marceline Loridan-Ivens, geborene Rosenberg, war erst fünfzehn Jahre alt, als sie am 29. Februar 1944 zusammen mit ihrem Vater verhaftet, von Avignon nach Drancy gebracht und anschließend nach Auschwitz deportiert wurde. Mit der Deportation endete ihre Schulzeit abrupt, doch das Leben hielt genügend Lehren bereit, die die Regisseurin in ihrem gewagten und poetischen filmischen Werk verarbeitete. Nach den traumatisierenden Erfahrungen im Konzentrationslager verkehrte Loridan-Ivens in der Künstlerszene von Paris, wo sie den politischen Dokumentarfilmer Joris Ivens kennenlernte. Sie heirateten und reisten zusammen nach China und in das kriegsgeschüttelte Vietnam. Ihre Schauspielkarriere begann mit einer Hauptrolle in "Chronik eines Sommers" (1961) von Jean Rouch und Edgar Morin; ein Jahr später arbeitete sie mit Jean-Pierre Sergent an ihrem ersten Dokumentarfilm "Algérie, année zéro". Von 1967 bis 1989 drehte sie gemeinsam mit Joris Ivens 18 Filme, darunter "Le 17e parallèle" und "Eine Geschichte über den Wind". 2002 thematisierte sie in ihrer ersten eigenen Regiearbeit "Birkenau und Rosenfeld" mit Anouk Aimée in der Hauptrolle ihr Schicksal als Auschwitz-Überlebende. Der Dokumentarfilm zeigt Marceline Loridan-Ivens in einem Gespräch mit dem französischen Regisseur Yves Jeuland, das am 30. Oktober 2014 auf der Bühne des Forum des Images in Paris aufgezeichnet wurde. Gemeinsam mit Jeuland blickt sie auf ihr bewegtes Leben zurück. Mit eingeblendeten Fotos, Archivbildern und Filmausschnitten wird das Bühnengespräch zu einer wahren Live-Dokumentation über das Leben der Filmemacherin, musikalisch untermalt von Eric Slabiak und seiner Band.

16.1., BR, 19.00 Uhr: "Stationen: Gleiches Recht für Frauen?

Die Gegenwehr war erbittert, als Frauenrechtlerinnen vor hundert Jahren das Wahlrecht erstritten. Sie als hässliche Mannweiber karikiert; die Mitglieder des Antifeministenbunds sahen die gesamte zivilisierte Welt in Gefahr. Doch nach der Novemberrevolution hatten die Frauen ihr Zeil erreicht; am 19. Januar 1919 konnten sie ihr Wahlrecht erstmals bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung ausüben. Ist also seitdem alles in Butter mit den Rechten der Frau? Wie ging es weiter mit der Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland? Wie steht es heute darum, auch und gerade in den Kirchen und Religionsgemeinschaften? Moderatorin Irene Esmann stellt viele unbequeme Fragen.

17.1., WDR, 22.40 Uhr: "Die Hälfte der Welt gehört uns"

Für ihr politisches Engagement wurden sie verspottet, eingesperrt und gefoltert. Aber beirren ließen sie sich nie. Das Vorgehen von Marie Juchacz, Anita Augspurg, Emmeline Pankhurst und Marguerite Durand war so unterschiedlich wie ihre Charaktere. Gemeinsam war ihnen die Position an der Spitze des Kampfes Tausender Frauen um das Wahlrecht, quer durch Europa. Sie wollten frei sein, mitbestimmen und die gleichen Rechte wie Männer. Der Schlüssel dafür war das Frauenwahlrecht. Denn die Hälfte der Welt gehört ihnen. Die Dokumentation taucht ein in eine Zeit, in der Frauen und Politik nach gängiger Auffassung einen Gegensatz darstellten und die Idee der Gleichberechtigung geradezu verrückt erschien. Dass vermeintlich unüberwindbare Barrieren vor hundert Jahren in Deutschland und später auch in England und Frankreich durchbrochen wurden und Frauen die politische Teilhabe zugestanden wurde, ist dem unermüdlichen Kampf beeindruckender Frauen zu verdanken: Juchacz, die als Arbeiterin und Sozialistin als erste Frau vor der Weimarer Nationalversammlung sprach; Augspurg, die als Schauspielerin, Fotografin und zugleich erste deutsche Doktorin der Jurisprudenz ihre ganze Energie, Redegewandtheit und Bildung in die Sache der Frauen investierte; Pankhurst, die als freiheitsliebende Bürgerin in den Kampf um das Frauenwahlrecht in Großbritannien eintrat. Und Durand, die sich in den Pariser Salons ebenso für Frauenrechte einsetzte wie mit ihrer feministischen Tageszeitung "La Fronde".

17.1., Tagesschau24, 19.15 Uhr: "Die Versteigerer"

Neue Aktenfunde machen es möglich, eines der schrecklichsten Kapitel der deutschen Geschichte aus einer vollkommen neuen Perspektive zu erzählen. Mit der Akribie eines deutschen Beamten hat der Versteigerer Hans Klemm in Leipzig jeden Verkauf ehemals jüdischen Eigentums zwischen 1933 und 1944 dokumentiert. In unzähligen Listen sind die von den ausreisenden und deportierten Juden zurückgelassenen Gegenstände erfasst: Betten und Schränke, Tische und Stühle, Bettwäsche, Kleidung, Musikinstrumente und Spielzeug. Jeder Gegenstand wird geschätzt und dann versteigert. Als Auftraggeber fungieren damals die Geheime Staatspolizei oder die Oberfinanzdirektion, die das Geld zugunsten der Reichskasse einziehen. Doch auch der Versteigerer selbst erzielt gewaltige Gewinne. Zehn Prozent des Versteigerungserlöses stehen ihm zu. Die Gewinne von Hans Klemm steigen in der NS-Zeit von etwa 10.000 auf über 100.000 Reichsmark pro Jahr. Die Aktenfunde rund um den Leipziger Versteigerer Klemm waren für die beiden Filmemacher Jan N. Lorenzen und Michael Schönherr der Anlass, sich auf eine Reise durch Deutschland zu begeben. In mühseliger Recherche haben sie festgestellt: Überall, in jeder Stadt und in jedem kleinen Dorf, in dem Juden gelebt haben, sind deren Habseligkeiten meist unmittelbar nach deren Deportation unter den Hammer gekommen und dies wurde genau dokumentiert.

Im mecklenburgischen Stavenhagen zum Beispiel kümmert sich der Bürgermeister persönlich um den Verkauf der Hühner und Kaninchen des "Juden Jacobssohn". In Schwerin leuchtet Elektromeister Max Kuhlmann den Verkaufsraum aus. In Lörrach bannt ein Polizeifotograf auf Zelluloid, wie im Ort eine Art Schlussverkaufsstimmung entsteht, als die Gegenstände und Möbel der deportierten Juden direkt in den Innenhöfen der Häuser versteigert werden. Und in Düsseldorf freut sich die Stadtverwaltung, dass mit dem "frei Werden der jüdischen Wohnungen" nunmehr bombengeschädigten "Volksgenossen" ein Ersatz für ihre verbrannten Sachen geboten werden kann. Mit der Zerstörung deutscher Städte im Bombenkrieg steigt der Bedarf an Einrichtungsgegenständen ins Unermessliche. Die Möbel der deutschen Juden reichen nicht mehr aus. Ab 1942 werden auch die Wohnungen der französischen und holländischen Juden geplündert, die Möbel von Spediteuren nach Deutschland gebracht: Im niedersächsischen Delmenhorst müssen extra Arbeitskräfte angeworben werden, um den Verkauf zu bewältigen. Unzählige Zeitungsannoncen künden deutschlandweit von dem makabren Geschäft. Deutlich wird: Geheim sind diese Vorgänge nicht. Oft werben die Anzeigen offen mit "Judensachen", oder Möbeln aus "nichtarischem Besitz". Jeder, der kaufte, wusste: Die Deportierten kommen nicht zurück. Die Filmemacher haben unveröffentlichtes Filmmaterial gefunden und mit Zeitzeugen gesprochen, die in ihren Kellern Möbel oder andere Gegenstände aus ehemals jüdischem Besitz bewahren. Auf der Basis dieser Recherche lässt sich die Geschichte der "Judenmöbel" erzählen: Wer hat sie bekommen? Wer hat sich an ihnen bereichert? Und wo finden sich die Dinge bis heute?

18.1., Arte, 19.40 Uhr: "Re: Kein Recht auf Familie?"

Die Morgenroutine der Syrerin Fteim Almousa ähnelt der unzähliger anderer Mütter: Sie weckt ihre vier Kinder, sorgt für ein ordentliches Frühstück und schickt sie pünktlich in die Schule. Doch seit über drei Jahren passiert all das über das Videotelefon. Denn die Syrerin lebt seit ihrer Flucht nach Deutschland in Baden-Württemberg, ihr Mann mit den Kindern in einem Flüchtlingslager im Nord-Libanon. Als Fteim 2015 nach Deutschland kam, hoffte sie, ihre Familie bald nachholen zu können. Doch dann wurde der Familiennachzug ausgesetzt. Für die 49-Jährige eine Katastrophe. Die jahrelange Trennung und die Ungewissheit drohen die Familie zu zerstören, besonders die Kinder leiden. Im August 2018 gibt es neue Hoffnung. Das "Familiennachzugneuregelungsgesetz" tritt in Kraft. Es betrifft subsidiär Geschützte - also Menschen, die zwar keinen Asyl- oder Flüchtlingsstatus haben, im Herkunftsland aber vom Tode bedroht sind. Sie können jetzt Ehepartner und minderjährige Kinder nach Deutschland holen. Ob Fteim von dieser Regelung profitiert, ist völlig ungewiss.

Maximal tausend Familienangehörige dürfen pro Monat nachziehen, und selbst diese Zahl wurde bislang nicht erreicht. Wieder heißt es warten für Fteim. Sie hofft, durch ein Gerichtsverfahren doch noch als Flüchtling nach der Genfer Konvention anerkannt zu werden und damit einen Rechtsanspruch auf Familienzusammenführung zu erstreiten. Doch das kostet Zeit. Ihre älteste Tochter Riham ist inzwischen volljährig geworden und damit vom Familiennachzug ausgeschlossen. Der Film zeigt eine Familie, die auseinander zu brechen droht und nichts dagegen unternehmen kann.