Reformationstag: Bedford-Strohm ermuntert zur Zuversicht

Turm der Schlosskirche in Wittenberg
© epd-bild/Steffen Schellhorn
Am Reformationstag wird der EKD-Ratsvorsitzende die Predigt im Festgottesdienst in der Wittenberger Schlosskirche halten.
Reformationstag: Bedford-Strohm ermuntert zur Zuversicht
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wird an diesem Reformationstag in Wittenberg die Predigt halten. Laut eines am Dienstag vorab veröffentlichten Predigt-Textes wirbt der Ratsvorsitzende für eine neue "Welle der Zuversicht" angesichts gesellschaftlicher Unsicherheiten.

"Angst zu machen, ist ohne Segen. Wir haben auch heute allen Grund, die Angstmacher und falschen Ablassprediger zu stellen: Niemand wird dadurch befreit, dass er andere ausgrenzt", betont der EKD-Ratsvorsitzende. Am letzten Tag im Oktober erinnern Protestanten an die Veröffentlichung von Martin Luthers (1483-1546) 95 Thesen gegen die Kirche. Das Ereignis gilt als Beginn der Reformation, deren Folge die Trennung in katholische und evangelische Kirche ist.

In Wittenberg werden am Mittwoch rund 30.000 Besucher erwartet.  Von 11 bis 19 Uhr wird an den Originalschauplätzen der Reformation ein historisches Markspektakel zu erleben sein, wie die Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH am Montag mitteilte.  Zudem steht der Luthergarten in Wittenberg, ein ökumenisches Projekt des Lutherischen Weltbundes, vor seiner Vollendung: Am Mittwoch sollen die letzten symbolischen Pflanzungen vorgenommen werden.

Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben den Reformationstag in diesem Jahr zu einem neuen, zusätzlichen gesetzlichen Feiertag erklärt. Auch dort wird es viele Gottesdienste, Konzerte und Podiumsdiskussionen rund um das Reformationsgedenken geben. Der jüdisch-christliche Dialog steht dort im Mittelpunkt. Die Einführung des Reformationstags als gesetzlicher Feiertag hatte zu Verstimmungen in den jüdischen Gemeinden geführt. Das hatte eine Umfrage des Evangelischen Pressedienst (epd) unter den Landeskirchen ergeben. Der Reformationstag ist mittlerweile in neun Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Im vergangenen Jahr war der 31. Oktober anlässlich des 500. Reformationsjubiläums einmalig ein bundesweiter Feiertag.

Zur "ChurchNight" werden zum Reformationstag auch in diesem Jahr bundesweit Zehntausende junge Menschen erwartet. Unter dem Slogan "Hell.wach.evangelisch" befassen sich die Teilnehmer mit Kernbotschaften der Reformation.



Ein Jahr nach dem 500. Reformationsjubiläum sollen Themen wie Gnade, Freiheit und Bibel erneut ins Gedächtnis gerufen werden. Veranstalter an verschiedenen Orten planen deshalb eine "500+1-Party", Kirchenkonzerte, Filmnächte oder bunte Kinder-Spiel-Stationen. Seit 2006 findet die "ChurchNight" jedes Jahr am Reformationstag statt.