Kritik an Haft für evangelikalen US-Pastor in der Türkei

Der presbyterianische Pastor aus dem US-Bundesstaat North Carolina arbeitet seit rund zwei Jahrzehnten in der Türkei.
Foto: Uncredited/DHA-Depo Photos/dpa
In diesem undatierten Archivbild ist Andrew Brunson, ein 50-jähriger US-Amerikanischer Pastor, in Izmir zu sehen. Der presbyterianische Pastor aus dem US-Bundesstaat North Carolina arbeitet seit rund zwei Jahrzehnten in der Türkei.
Kritik an Haft für evangelikalen US-Pastor in der Türkei
Die Verlängerung der Untersuchungshaft des US-amerikanischen Pastors Andrew Brunson (50) in der Türkei ist in den USA auf scharfe Kritik gestoßen. Die staatliche US-Kommission für internationale Religionsfreiheit erklärte am Mittwoch (Ortszeit), die Türkei "verspotte" das Prinzip der Gerechtigkeit in dem Fall. Ein Gericht im türkischen Aliaga hatte zuvor die weitere Untersuchungshaft des seit fast zwei Jahren inhaftierten Brunson angeordnet.

Der presbyterianische Pastor aus dem US-Bundesstaat North Carolina arbeitet seit rund zwei Jahrzehnten in der Türkei. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Spionage und Unterstützung "terroristischer Verbände" vor. Der US-Geschäftsträger in der Türkei, Philip Kosnett, sagte laut "Washington Post", er sehe keine Anhaltspunkte für die Behauptung, Brunson sei "irgendwelcher kriminellen oder terroristischen Aktivität schuldig".

Brunson ist seit Längerem ein Thema für die US-Regierung. Nach Angaben des Weißen Hauses sprach sich Präsident Donald Trump bereits im Mai 2017 beim Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für eine Freilassung Brunsons aus. Im vergangenen April erklärte Trump auf Twitter, Brunson werde in der Türkei "grundlos verfolgt". Man nenne ihn dort Spion, "doch ich bin eher ein Spion als er".

Brunson habe in einem Brief geschrieben, er sei nicht wegen krimineller Taten im Gefängnis, sondern "weil ich bin, wer ich bin - ein christlicher Pastor", berichtete das Magazin "Christianity Today". Die nächste Prozesstermin ist am 12. Oktober vorgesehen.