Erzbistum Hamburg will Abendmahl für evangelische Ehepartner öffnen

Das Erzbistum Hamburg will evangelischen Ehepartnern im Einzelfall die Teilnahme am katholischen Abendmahl erlauben.
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Ein gemischreligiöses Abendmahl ist im Einzelfall, nach Einschätzung des Erzbistums Hamburg, möglich.
Erzbistum Hamburg will Abendmahl für evangelische Ehepartner öffnen
Das Erzbistum Hamburg will evangelischen Ehepartnern im Einzelfall die Teilnahme am katholischen Abendmahl erlauben.

Erzbischof Stefan Heße hat den Seelsorgern die Orientierungshilfe "Mit Christus gehen" über konfessionsverbindende Ehen und ihre gemeinsame Teilnahme am Abendmahl empfohlen. Er sehe in dem beschriebenen Weg eine Möglichkeit, wie es zu einem verantworteten Sakramentenempfang im Einzelfall kommen könne, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben.

Zuvor hatten schon die Bistümer Paderborn und Osnabrück angekündigt, protestantischen Ehepartnern den Kommunionsempfang ermöglichen zu wollen. Nach der Orientierungshilfe soll evangelischen Gläubigen mit katholischem Ehepartner ein Weg pastoraler Begleitung offenstehen, bei dem im Einzelfall der Empfang der katholischen Kommunion möglich werden kann.

Hintergrund ist ein Kompromiss im Streit um die Öffnung des Abendmahls für evangelische Ehepartner in der katholischen Kirche in Deutschland. Eine entsprechende Handreichung wurde nicht, wie ursprünglich geplant, als offizielles Dokument der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht, sondern als Orientierungshilfe für einzelne Bischöfe. Den Ortsbischöfen soll damit weiterhin die Entscheidung über die Zulassung eines nichtkatholischen Ehepartners zum Abendmahl obliegen. Zuvor hatte der Vatikan Anfang Juni überraschend die von den deutschen katholischen Bischöfen mehrheitlich beschlossene Handreichung zurückgewiesen.