Zentralkomitee der Katholiken setzt Zeichen gegen Rassismus

Fahnen mit dem Katholikentags-Motto "Suche Frieden" vor dem Dom zu Münster
Foto: epd-bild/Friedrich Stark
Das Themenspektrum des Deutschen Katholikentags reicht von Klimaschutz über Flüchtlinge, Globalisierung, soziale Gerechtigkeit und Umwelt.
Zentralkomitee der Katholiken setzt Zeichen gegen Rassismus
Kurz vor Beginn des Katholikentags in Münster will das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mit einer "Münsteraner Erklärung" ein Zeichen gegen Rassismus, Ausländer- und Behindertenfeindlichkeit setzen.

Wie ZdK-Präsident Thomas Sternberg der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen" (Dienstag) sagte, sei in der Erklärung zwar keine Partei mit Namen genannt, der Inhalt richte sich aber eindeutig vor allem gegen Kernpositionen der AfD. Daneben thematisiere der Text, den die Vollversammlung des ZdK am Dienstag bei ihrem Treffen in Münster verabschieden wollte, das Motto des Katholikentags "Suche Frieden". Der 101. Deutsche Katholikentag findet von Mittwoch bis Sonntag in Münster statt.

Das ZdK hatte viel Widerspruch für die Einladung eines AfD-Vertreters zu einer Podiumsdiskussion auf dem Katholikentag geerntet. Der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, nimmt an einem Podium zur Haltung der Bundestagsparteien zu Kirche und Religion teil, bei dem auch Politiker von CDU/CSU, SPD, Grünen und Linken vertreten sind. Kritik äußerten unter anderem der Paritätische Wohlfahrtsverband und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Das ZdK hatte sich deutlich von der AfD distanziert, zugleich aber die Einladung mit der Begründung verteidigt, alle im Bundestag vertretenen Positionen zur Diskussion stellen zu wollen.

Das "Münsteraner Manifest" nimmt dem Bericht zufolge den Frieden zwischen den Religionen und gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland und weltweit in den Blick. Dabei gehe es auch um die Frage, ob die Europäer auf Dauer auf Kosten der Menschen leben könnten, "die in Ländern der Dritten Welt Güter für uns produzieren, aber keine Möglichkeit haben, mit ihrer Arbeitskraft so viel Geld zu verdienen, dass sie ein menschenwürdiges Leben führen können", sagte Sternberg der "Neuen Westfälischen" weiter. Er begrüßte, dass diese Fragen jetzt endlich an der Spitze der internationalen Agenda stünden.