Stiftung protestiert mit nacktem Luther gegen Reformationstag

Foto: epd-bild/Kay Michalak/fotoetage
Einführung des Reformationstages als neuem Feiertag.
Stiftung protestiert mit nacktem Luther gegen Reformationstag
Mit einer nackten Luther-Figur haben Aktivisten der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung am Donnerstag auf dem Bremer Marktplatz gegen die Einführung des Reformationstages als neuem Feiertag in Norddeutschland protestiert.

Die mehr als vier Meter hohe Skulptur solle auf die dunklen Seiten des Reformators hinweisen, über die allzu oft der Mantel des Schweigens gelegt werde, teilte die Stiftung mit. Sie zeigt eine nackte Lutherfigur mit weit geöffnetem Mantel.

Auf der Innenseite des Mantels prangt ein Zitat des Philosophen Karl Jaspers: "Luthers Ratschläge gegen die Juden hat Hitler genau ausgeführt." Auf der Rückseite seien judenfeindliche Ratschläge des Reformators zu lesen. "Wer den 31. Oktober zum Feiertag erklärt, der geht nicht nur dem Märchen vom Thesenanschlag in Wittenberg auf den Leim, sondern der feiert damit auch einen der wirkmächtigsten Antisemiten", sagte der Initiator der Aktion, David Farago.

Die Figur soll am Freitag auch in Hannover auf dem Marktplatz vor der evangelischen Marktkirche werden. Zuvor war sie bereits in Hamburg und Kiel zu sehen. Mit der Figur hatte die Stiftung bereits im vergangenen Jahr gegen die Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum protestiert.