Margot Käßmann freut sich aufs Nichtstun

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Margot Käßmann freut sich aufs Nichtstun
Die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann freut sich auf ihren Ruhestand.

"Ich habe im Studium noch das erste Kind gekriegt. Ich habe nie einfach so mal nichts gemacht", sagte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon" (März-Ausgabe). Die Theologin möchte in ihrer freien Zeit außerdem Bücher schreiben, reisen und viele Stunden mit ihren Enkelkindern verbringen. Käßmann geht zum 1. Juli in Rente. Zuletzt war die 59-Jährige Botschafterin des EKD-Rates für das Reformationsjubiläum, das im vergangenen Jahr groß gefeiert wurde.

Käßmann ist Mutter von vier Kindern und Großmutter von vier Enkeln. In dem gemeinsamen Interview mit ihrer Tochter Sarah Rahe sprach die Pfarrerin über ihre schwierigen beruflichen Anfänge im nordhessischen Spieskappel. "Die Pröpstin sagte, das könne man der Gemeinde nicht antun - drei kleine Kinder." "Das hat mich schon verletzt", erzählte Käßmann. Von 1985 bis 1990 war Käßmann Gemeindepfarrerin in Spieskappel. Später wurde die Theologin zur hannoverschen Landesbischöfin gewählt. Sie war die erste Bischöfin mit Kindern.
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"Mein Beruf ist meine Passion. Ich habe gerne gearbeitet", betonte die Pfarrerin. Ihre Kinder habe sie aber nicht jeden Sonntag in die Kirche geschickt. "Von diesem Zwang haben genug Pfarrerskinder Schäden davongetragen", sagte Käßmann. Ihr jetziges Leben bezeichnet die Theologin als "Luxusleben". "Im Moment habe ich das Gefühl, das ist die beste Zeit im Leben."