Erzbischof Filibus: Reformation muss sich fortsetzen

Erzbischof Musa Panti Filibus von der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria, Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), bei seiner Andacht auf der VELKD-Generalsynode.
Foto: epd/Norbert Neetz
Erzbischof Musa Panti Filibus von der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria, Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), bei seiner Andacht auf der VELKD-Generalsynode.
Erzbischof Filibus: Reformation muss sich fortsetzen
Christen in aller Welt müssten ihre Stimme gegen Gewalt erheben, sagte der Präsident des Lutherischen Weltbundes auf der Generalsynode der VELKD.

"Die Reformation muss sich fortsetzen als lebendige Erfahrung des Volkes Gottes": Mit dieser Botschaft wandte sich der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Erzbischof Musa Panti Filibus, in seiner Morgenandacht an die Mitglieder und Gäste der 12. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Ausbeutung, Machtmissbrauch und Habgier seien immer noch zentrale Probleme in der Gesellschaft und in der Kirche, denen es mutig entgegenzutreten gelte.

"Wir brauchen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger, die ihre Aufgabe der Fürsorge ernst nehmen" und "die eigene Position nicht zugunsten egoistischer Ambitionen missbrauchen", sagte er: "Wir sind berufen, das Verlorene zu suchen, denen nachzugehen, die Gewalt und Diskriminierung erleben, die Übergriffe aller Art erleiden, deren Sicherheit untergraben wird und die brutal verstümmelt werden. Befreit durch Gottes Gnade sind wir an Christus gebunden als Akteure und Akteurinnen der Befreiung in einer gebrochenen Welt". Aus der Bindung an Christus folge ein klarer Auftrag, nämlich "Menschen mit der Wahrheit Gottes zu nähren" und "lebendige Vorbilder" des Glaubens zu sein.

In einem Podiumsgespräch mit dem Präsidenten der Generalsynode Wilfried Hartmann betonte Musa Panti Filibus den Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit als eines der gegenwärtig zentralen Themen des Lutherischen Weltbundes. Angesichts der politischen Situation in seinem Heimatland Nigeria sagte er, es sei Aufgabe der Kirche und aller Christen, der Gewalt entgegenzutreten: "Wir teilen eine Welt als Mitmenschen, als Mitgeschöpfe. Es ist unsere Aufgabe, in der Welt die Stimme gegen die Gewalt zu erheben." Auch wenn die Kirchen vor Herausforderungen stünden, gäbe es dennoch keinen Anlass zu Mutlosigkeit: "Gott hat uns ins seiner Gnade bis hierher geleitet und wird es auch weiter tun. Das Beste steht uns noch bevor."

Die 4. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD endet am Samstag, 11. November 2017. An den Beratungen nahmen auch rund 30 ökumenische Gäste aus Europa, Asien, Afrika, den USA und Lateinamerika teil. Ab Sonntag, 12. November, tagt in Bonn die Synode der EKD.