Berliner Bischof verurteilt Gewalt beim G20-Gipfel

Berliner Bischof verurteilt Gewalt beim G20-Gipfel
"Diese Gewalttäter haben kein Interesse an einem gelingenden Zusammenleben."

Der Berliner Bischof Markus Dröge hat die gewalttätigen Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg scharf verurteilt. Es sei "beschämend, wie Randalierer und linksextreme Gruppierungen ihren Gewaltphantasien freien Lauf lassen", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz heute in seiner Predigt in der Berliner St. Marienkirche. Die gewaltsamen Proteste beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer hätten gezeigt, "dass diese Gewalttäter kein Interesse an einem gelingenden Zusammenleben haben".

Zugleich äußerte Dröge Verständnis für Kritik am G20-Gipfel. Natürlich könne man und müsse man skeptisch sein, ob es wirklich die Bereitschaft gebe, Lasten zu teilen, "anstatt nur an den eigenen Vorteil zu denken und Schuld den jeweils anderen zuzuweisen". Aber selbst mit dieser Skepsis im Hintergrund sei die Gewalteskalation nicht zu rechtfertigen.

Auch nach dem Ende des G20-Gipfels war es im Hamburger Schanzenviertel zu Ausschreitungen gekommen. Die Einsatzkräfte gingen in der Nacht zu Sonntag unter anderem mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor, wie die Hamburger Polizei mitteilte. Mehrere Hundert Menschen hatten sich in dem Viertel versammelt und die Beamten teilweise mit Böllern oder Flaschen angegriffen. Es gab Festnahmen und Verletzte.