"Brot für die Welt" fordert Stärkung der Weltgesundheitsorganisation

"Brot für die Welt" fordert Stärkung der Weltgesundheitsorganisation
Vor dem ersten Gesundheitsministertreffen der G-20-Staaten am Freitag in Berlin hat "Brot für die Welt" eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefordert.

"Die G-20 sollte die WHO endlich ausreichend und verlässlich finanziell stärken und ihr Gewicht als zentrale Instanz für globale Gesundheit erhöhen", erklärte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Dienstag in Berlin. Die Gesundheitsversorgung von Millionen Menschen in ärmeren Ländern müsse im Zentrum der Überlegungen der Staaten stehen, nicht die Interessen einzelner Industrienationen.

In einer am Dienstag veröffentlichten Studie zur WHO stellt "Brot für die Welt" fest, die Organisation werde durch ihre Mitgliedsstaaten nicht ausreichend finanziert. Das Zweijahresbudget entspreche mit nur 4,5 Milliarden US-Dollar nur dem eines größeren westeuropäischen Krankenhauses, heißt es in der Studie. Deshalb werde die WHO immer stärker von privaten Geldgebern wie internationalen Pharmakonzernen und philanthropischen Stiftungen abhängig, die so ihre Arbeit und Herangehensweise mitbestimmen könnten.

Auch der finanzielle Beitrag von Deutschland ist laut dem Hilfswerk vergleichsweise gering. Die Bundesrepublik sollte entsprechend den WHO-Vorgaben mindestens 0,1 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens in globale Gesundheit investieren. Außerdem müssten mehr freiwillige und ungebundene Mittel aus dem staatlichen Haushalt an die Organisation gehen.