Großes Bedauern über Abschied der Briten

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Großes Bedauern über Abschied der Briten
Großbritannien hat sich für den Abschied von der Europäischen Union entschieden. Daraufhin hat Premierminister Cameron seinen Rücktritt angekündigt. Im Rest Europas ist das Bedauern groß. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Das britische Referendum für einen Ausstieg aus der Europäischen Union ist in Deutschland und anderen Staaten mit Bedauern aufgenommen worden. Vereinzelt gab es aber auch große Freude. Ein Überblick über die wichtigsten Reaktionen:

Der britische Premierminister David Cameronkündigte seinen Rücktritt für Oktober an. Er zieht damit Konsequenzen aus seiner Niederlage in der historischen Abstimmung über einen Austritt Großbritanniens aus der EU.

Er werde noch drei Monate im Amt bleiben, sagte Cameron am Freitag. Austrittsverhandlungen mit der EU sollten anschließend mit einem neuen Premierminister beginnen. «Das Land braucht ein neue Führung», sagte der konservative Politiker. Der Premierminister, der zuvor für den Verbleib in der EU geworben hatte, trat vor die Kameras, nachdem das offizielle Abstimmungsergebnis verkündet wurde. Demnach kamen die Brexit-Befürworter auf 51,9 Prozent der Stimmen, das Pro-EU-Lager kam lediglich auf 48,1 Prozent.

Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD) sagte: «Wir respektieren dieses Ergebnis. Aber Großbritannien hat entschieden zu gehen. Man kann nicht ein Volk befragen und anschließend sagen, das Ergebnis interessiert mich nicht.»

Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD): «Damn (Verdammt)! Ein schlechter Tag für Europa.»

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD): «Die Nachrichten aus Großbritannien sind wahrlich ernüchternd. Es sieht nach einem traurigen Tag für Europa und für Großbritannien aus.»

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU): «Europa wird jetzt zusammenstehen. Gemeinsam müssen wir das Beste aus der Entscheidung unserer britischen Freunde machen.»

Justizminister Heiko Maas (SPD): «Was jetzt in (der) EU zählt: Mut statt Depression, junge Generation in Großbritannien nicht allein lassen.»

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU): «Das ist die größte Katastrophe in der Geschichte der europäischen Integration.»

Der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger: «Dringender als je zuvor braucht es jetzt eine soziale und demokratische EU.»

FDP-Chef Christian Lindner: «Eine bedauerliche Entscheidung der Briten, auf die es keinen Rabatt geben darf.»

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, Elmar Brok (CDU): «Wir müssen endlich ein Europa bauen, das liefert, was die Bürger von Europa erwarten. Das muss ein Warnschuss sein an die nationalen Regierungen.»

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Europaparlament, Rebecca Harms: «Für mich ist das wirklich ein sehr trauriger Tag. Mir ist den ganzen Morgen zum Heulen zumute gewesen.»

Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault: «Traurig für das Vereinigte Königreich. Europa geht weiter. Aber es muss reagieren und das Vertrauen seiner Völker wiederfinden. Das ist dringend.»

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz: «Kein Stein wird auf dem anderen bleiben.»

Die Chefin von Frankreichs rechtsextremer Front National (FN), Marine Le Pen: «Sieg der Freiheit! Wie ich es seit Jahren fordere, brauchen wir jetzt dasselbe Referendum in Frankreich und in den Ländern der EU.»

Der Vorsitzende der rechtspopulistischen niederländischen Partei für die Freiheit, Geert Wilders: «Bye bye Brüssel. Und die Niederlande werden die Nächsten sein!»