Eisenach nimmt Reformationsjubiläum in den Blick

Foto: epd-bild/Sascha Willms
In der Lutherstube wohnte Martin Luther während seiner Schulzeit als Lateinschueler von 1498 bis 1501.
Eisenach nimmt Reformationsjubiläum in den Blick
Das thüringische Eisenach bereitet sich mit zahlreichen Veranstaltungen auf das 500. Reformationsjubiläum im kommenden Jahr vor.

Höhepunkt im laufenden Jahr werde die zentrale Eröffnung der Feierlichkeiten für Thüringen am 10. November in der Georgenkirche sein, kündigte Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) am Donnerstag in Berlin an. Zudem wird am gleichen Tag von der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Eisenach der Europäische Stationenweg eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt Evangelischer Kirchen in Europa, das die verschiedenen Orte der Reformation verbinden soll.

Martin Luther (1483-1546) ging einst in Eisenach zur Schule und wurde später auf der Wartburg der Stadt versteckt, nachdem er wegen seiner theologischen Überzeugungen für vogelfrei erklärt worden war. Auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament in die deutsche Sprache.



In den auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Eisenacher Kultureinrichtungen, der Wartburg, dem Lutherhaus und dem Bachhaus, dreht sich bereits in diesem Jahr vieles um Martin Luther. So wird auf der Wartburg, auf der der verfolgte Reformator 1521 und 1522 für ein knappes Jahr als "Junker Jörg" untertauchte, im Mai die Sonderausstellung "Luther und die deutsche Sprache" eröffnet. Sie stelle Martin Luther als "genialen Dolmetscher und begnadeten Poeten" vor, kündigte Andreas Volkert von der Wartburg-Stiftung an. Im Jubiläumsjahr 2017 ist die Burg selbst Standort einer der drei nationalen Ausstellungen "Die volle Wucht der Reformation".

Das nach umfangreicher Restaurierung erst im September wiedereröffnete Lutherhaus plant mit "Die Bibel in Bildern. Zeichnungen von Julius Schnorr von Carolsfeld" (30. April bis 31. Juli) und "Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses" (1. September bis 27. Oktober) gleich zwei Sonderausstellungen. Das Bachhaus widmet sich vom 29. April an dem Thema "Bach und die Juden" und wird zudem im März parallel zum ersten Bach-Festival in Jerusalem im dortigen Stadttheater eine Begleitausstellung präsentieren.