Erzbistum Köln erwartet abermals Plus bei Kirchensteuereinnahmen

Erzbistum Köln erwartet abermals Plus bei Kirchensteuereinnahmen
Das Erzbistum Köln erwartet für das laufende Jahr ein Plus bei den Kirchensteuereinnahmen. Die Steigerung gegenüber 2014 wird dank sinkender Arbeitslosigkeit verbucht. In den kommenden Jahren stellt sich das Erzbistum wegen des Rückgangs von Kirchenmitgliedern hingegen auf sinkende Einnahmen ein, wie Finanzdirektor Hermann Schon am Donnerstag in Köln sagte.

So liegen die Kirchensteuererträge im laufenden Jahr um etwa fünf Prozent über dem Vorjahr. Grund dafür sei die anhaltend stabile Konjunktur bei hoher Beschäftigung und steigenden Löhnen. 2014 hatte das Erzbistum brutto knapp 804 Millionen Euro eingenommen, wovon nach dem Clearingverfahren knapp 589 Millionen übrigblieben.

Nach einer Modellrechnung sinkt die Anzahl der Katholiken im Erzbistum bis zum Jahr 2030 um bis zu 19 Prozent, von derzeit zwei Millionen auf 1,64 Millionen. Dann sei damit zu rechnen, dass das reale Kirchensteueraufkommen von derzeit 589 Millionen auf etwa 490 Millionen absinke, sagte Martin Günnewig aus der Finanzabteilung des Erzbistums. Zwar sei das Aufkommen in den vergangenen Jahren stets gestiegen, mit einem Rückgang sei jedoch ab Anfang des nächsten Jahrzehnts zu rechnen.

"Gute Position": Rücklagen von 620 Millionen Euro

Die Berechnungen, die das Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg erstellt hat, seien jedoch eine sehr vorsichtige Einschätzung, betonten die Finanzexperten. Es sei schwierig vorherzusagen, wie hoch eine eventuell ausgleichende Migration von Katholiken ins Erzbistum in Zukunft ausfalle, sagte Günnewig. Das Erzbistum sei zudem mit Rücklagen von 620 Millionen Euro in einer guten Position.

Eine seiner unmittelbaren Aufgaben sieht das Erzbistum in der Flüchtlingshilfe. So finanziert es derzeit drei Wohnungsbauprojekte in Köln, in denen Flüchtlinge und Kölner Familien integrativ zusammenleben sollen. Zudem wurde der Deutschunterricht für Flüchtlinge in katholischen Bildungswerken deutlich ausgebaut.