Kirchenpräsident Jung wirbt für Zuwanderungskonzept

Kirchenpräsident Jung wirbt für Zuwanderungskonzept
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat sich strikt gegen Obergrenzen bei der "humanitären Flüchtlingsaufnahme" ausgesprochen.

Derzeit sei es wichtig, die Schutzsuchenden möglichst schnell zu registrieren und gut unterzubringen, sagte Jung am Freitag am Rande der in Frankfurt am Main tagenden Kirchensynode. Außerdem müssten die Erstaufnahmeeinrichtungen durch schnelle Anerkennung von Menschen, bei denen die Schutzbedürftigkeit klar sei, entlastet werden.

Der 55-jährige Theologe, der am Mittwoch für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt worden war, warnte vor der Errichtung von "Grenzen und Zäunen". Flüchtlinge seien "Menschen und keine Angreifer", sagte Jung. Außerdem warb er für eine gesetzliche Regelung der Migration in Deutschland. "Wir brauchen dringend ein Einwanderungsgesetz, das mit einem Zuwanderungskonzept verknüpft ist." Die Politik müsse über Aktionismus hinauskommen und beginnen, Konzepte zu entwickeln, sagte Jung und bot dazu die Mitarbeit der Kirche an. Eine bloße Kontingentierung reiche nicht aus, denn in Europa gebe es "völlig unterschiedliche Einwanderungsgesellschaften".